Eine der größten Gaming-Überraschungen des letzten Jahres steht vor einem ernsten Problem. Es geht um die Frage, wer an der Entwicklung von ARK: Survival Evolved maßgeblich beteiligt war. Sollte die Klage des Dungeon Defenders Entwicklers gegen Studio Wildcard erfolgreich sein, könnte das zumindest vorübergehend den Stopp der Entwicklung und des Verkaufs für PC und Xbox bedeuten.
Im Detail geht es um einen ehemaligen Mitarbeiter des Dungeon Defenders Entwicklerstudios Trendy Entertainment. Das Unternehmen hat bereits im Dezember 2015 die Klage gegen Studio Wildcard eingereicht. Designer Jeremy Stieglitz war vor seiner Anstellung bei Wildcard für Trendy tätig und soll seinen Vertrag nicht eingehalten und im Geheimen an ARK: Survival Evolved gearbeitet haben.
Über die Englische Newsseite Kotaku wurden nun Gerichtsakten zu diesem Vorfall veröffentlicht. Trendy Entertainment behauptet, dass sich Stieglitz nicht an seinen Vertrag gehalten hat. Aus diesem geht hervor, dass er drei Jahre nach dem Verlassen des Unternehmens nicht für ein konkurrierendes Studio arbeiten darf. Diese Klausel wurde später auf ein Jahr verkürzt. Nachdem Stieglitz Trendy im Sommer 2015 verlassen hat, soll er außerdem Mitarbeiter von Trendy kontaktiert haben, um sie für sein neues Projekt anzuwerben. Ein Schreiben an Stieglitz von Trendy Entertainment auf Kotaku belegt, dass diese ihn darauf hingewiesen haben, solche Versuche zu unterlassen. Im telefonischen Kontakt soll Stieglitz versprochen haben, das nicht mehr zu tun. Laut Aussage von Trendy Entertainment hielt er sein Versprechen nicht ein und suchte weiter nach Entwicklern, um Studio Wildcard aufzubauen.
Zudem soll Stieglitz Technologien und unternehmensinterne Geheimnisse von Trendy für den Launch von ARK: Survival Evolved genutzt haben. Diese ganzen Handlungen sollen „verheerende Auswirkungen auf die Geschäfte von Trendy gehabt haben“. Das Hauptargument ist: ARK: Survival Evolved sei ein direkter Konkurrent von Dungeon Defenders – für Spieler ebenso, wie für zukünftige Entwicklertalente. In Bezug auf das Genre kann man die beiden Spiele allerdings absolut nicht vergleichen.
Studio Wildcard verteidigt sich aktuell damit, dass Stieglitz keinen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung von ARK: Survival Evolved hatte. Unabhängig davon fordert Trendy Entertainment „Unterlassung und Schadensersatz“. Sollte bis zum 27. April kein Vergleich erzielt werden, geht die Sache vor Gericht. Wenn Trendy mit seinem Antrag auf einstweilige Verfügung erfolgreich ist, könnte das ein vorübergehendes Ende der Entwicklung und des Verkaufs von ARK: Survival Evolved bedeuten.
Laut Studio Wildcard sind die Behauptungen von Trendy Entertainment „irrelevant, immateriell, impertinent und skandalös“. Außerdem lese sich die Beschwerde wie die „Geschichte eines schlüpfrigen Boulevardblatts und nicht wie eine kurze und klare Darstellung der Fakten“.
Im Moment ist also noch unklar, was aus dem Fall wird. Die Fans von ARK: Survival Evolved können nur hoffen, dass die Klage abgewiesen wird oder die beiden Studios eine außergerichtliche Einigung finden können.
Wer detailliertere Informationen über den Streit von Trendy Entertainment und Studio Wildcard sucht und wissen möchte, was genau bis zur Klage passiert ist, der findet auf Kotaku weitere Informationen – so sei z. B. Stieglitz Ehefrau, Susan Stieglitz eine Mitbegründerin von Studio Wildcard.