Dieser Titel soll DayZ anfechten: Mit Breaking Point befindet sich jetzt – nach PlayerUnknowns Battlegrounds – eine dritte Arma-Mod auf dem Weg zu einer Standalone-Version. Nach der erfolgreichen Greenlight-Zulassung steht mit der Kickstarter-Kampagne aber nun die nächste große Hürde an – und der Erfolg ist noch nicht sicher.
Breaking Point – Ein besseres DayZ?
Was ist Breaking Point? Bisher als Mod für Arma 2 und 3 erhältlich, verkörpert es zahlreiche Elemente seines Vorreiters DayZ. Zombies haben die Menschen überrannt und das Land verfiel in Anarchie. In einer offenen Welt bleibt es den Spielern überlassen, ob sie Held oder Mörder sind, und ebenso offen ist, wer mit wem zusammenarbeitet. Breaking Point baut auf dieses Konzept weiter auf und liefert mit einem Klassensystem, NPCs und Quests zusätzlich eine PvE-Seite, die viele Spieler bei den Konkurrenztiteln vermissen. Technische Sicherheit sowie grafische Aktualität soll die beliebte Unreal 4 Engine sichern, die zudem die Modding-Möglichkeiten garantiert.
Ganze sieben Fraktionen werden geboten, die ihrerseits mit eigenen Ausrüstungsstücken, Skills und Fähigkeiten glänzen können. So sollen Nomaden als Einzelgänger vornehmlich PvE-Quests erledigen können, während Ranger sich bemühen, diese vor Banditen zu schützen. Jede Fraktion verfolgt eigene Ziele, die sich jedoch miteinander verknüpfen lassen. Ziel soll eine Ausgewogenheit von Klassen sein – und die Entstehung langfristiger Spielmotivation. Interessenten können bereits an der Arma-3-Mod erkennen, wie die Vision der Entwickler für das Projekt in etwa aussieht.
Weitere fest genannte, fraktionsspezifische Features beinhalten das Anpassen von Munition zu euren Zwecken und das Laden unterschiedlicher Munitionstypen, wie zum Beispiel ein Magazin mit sowohl rüstungsbrechender Munition als auch Tracer-Kugeln. Waffen können „optimiert“ werden, um höhere Genauigkeit zu erzielen, während sich Überlebenskünstler tarnendes Blattwerk von den Büschen pflücken. Dabei könnt ihr die Fraktionen fest an ihrem Äußeren unterscheiden: Größe, Aussehen und Bewegungsart werden von der Fraktion bestimmt.
Die Battlegrounds-Formel zum Erfolg?
Neben einer erfolgreichen Arma-Mod als Konzept besitzt das Team von Breaking Point ein weiteres Zugpferd, das Beachtung verdient. Twitch-Streamer Sacriel unterstützt die Entwickler als Lead Game Designer und nutzt seine eigene Reichweite sowie die seiner Kollegen auf Twitch zur Bewerbung des Projektes. Die Namen der bisherigen Partner sind einschlägig bekannt aus Arma, DayZ und Battlegrounds.
Trotz dieser überwältigenden Unterstützung aus der Szene bleiben die Spenden aktuell noch hinter den Erwartungen zurück. Nach der Hälfte der Kampagne ist aktuell erst ein Drittel des ehrgeizigen Ziels von $300.000 USD erreicht. Dazu kommt, dass das Projekt nach Kickstarter-Angaben nur finanziert wird, wenn das Ziel voll erreicht wird. Es bleibt also abzuwarten, ob das Team hier noch ein Ass aus dem Ärmel ziehen kann, denn zumindest Sacriel zeigt sich vom Erfolg seines Projektes mehr als überzeugt. Darüber hinaus ist aber bereits bestätigt, dass der Titel unabhängig vom Kickstarter-Erfolg entwickelt werden wird, Alternativen seien intern bereits besprochen worden.
Full Release statt Early Access
Auf Kickstarter distanzieren sich die Entwickler ausdrücklich vom Early-Access-Prinzip. So sollen Backer nach ihren Einschätzungen bereits Mitte 2018 das fertige Spiel mit allen Features in digitaler Fassung erhalten. Bis dahin werden nur klassische Beta-Tests oder interne QA-Phasen abgehalten, um über Streaming oder von ausgewählten Testern Feedback zu den Mechaniken zu erhalten.
Dabei setzen die Entwickler großes Vertrauen in ihre Spielerfahrungen mit bisherigen Survival-Titeln sowie ihrer Arma-Mod. Auch Sacriels Twitch-Zuschauern wird Einfluss auf Gameplay-Entscheidungen in Aussicht gestellt. Es bleibt offen, wie repräsentativ die hier gesammelten Daten sein können, um Spielverhalten in einer offenen Welt vorherzusehen – und ob im Nachhinein noch viele Anpassungen vorgenommen werden müssen.
Das zweite, wohl grundlegendste Standbein des Teams ist die Unreal Engine. Die Nutzung dieser Engine wird wiederholt als Begründung dafür genannt, weshalb Breaking Point besser und schneller entwickelt werden soll als Konkurrenztitel. Welche Features dabei genau kommen werden, bleibt jedoch zunächst fadenscheinig: Die bisherigen Ankündigungen hangeln sich vielmehr von Idee zu Idee, mit dem Vermerk, dass man sehen wird, was man macht. Dabei verweisen Alderon Games auf ihre unbeeinflusste Priorisierung: Als erfahrene Spieler würden sie Gameplay-orientiert Arbeiten und den Fokus auf Stabilität und Features setzen, anstatt sich von langfristigen Unternehmensinteressen ablenken zu lassen.
Somit steht für die Fans von Arma-Mods nach dem von Bohemia aufgekauften DayZ und dem von Bluehole unterstützten Battlegrounds jetzt auch das von Spielern entwickelte Breaking Point als drittes Standalone unter Beobachtung. Die kommenden Monate werden zeigen, welche Art der Entwicklung tatsächlich zum Erfolg führen wird.