Floodland. Was bleibt übrig, nach der großen Katastrophe? Die Welt steht unter Wasser. Staaten und Gesellschaften sind zerfallen. Eine Gruppe Überlebender betritt das Ufer am Rande einer überfluteten Stadt. Unser Gastautor Klabbi konnte diese Gruppe in einer Demo der Entwickler für euch anführen. Alles zum Spiel und zum Release am 15. November findest du hier.
Was ist mit der Welt passiert? Kein Meteoriten-Einschlag. Keine Sonneneruption. Keine Katastrophe mit einem großen BOOM. Wir Menschen haben einfach weiter gemacht wie bisher und die Kipppunkte überschritten, an denen der Klimawandel noch hätte aufgehalten werden können. Waldbrände, Dürren, Hungersnöte und andere Extremwetter-Phänomene waren die Folgen.
Eines Tages kam das Wasser. Viel Wasser. Tsunamis, fegten über die Küsten hinweg ins Landesinnere … Um zu dort bleiben. Vermutlich gibt es viele Überlieferungen zur großen Flut unter den Überlebenden, je nachdem wie sie die Katastrophe erlebt haben und welchem Clan sie angehören. Zu denen liest du weiter unten mehr.
Erst mal klassisches Survival
Grundbedürfnisse. Wir haben Hunger. Und Durst. Und wo sollen wir schlafen? Klabbi tu was! Das war der erste Kontakt mit meinen Schützlingen in der Demo von Floodland. Beeren und Pilze kannst du einsammeln und sofort essen. Fisch musst du erst noch kochen, damit er zu einer sicheren Nahrung wird. Und ein paar Zelte und Wasserfilter sind schnell gebaut. Also los, die Gegend erkunden!
People-Management. Zu Beginn hast du nur ein paar Leute. Wenn du die alle an ihren Arbeitsstationen fischen oder Wasser filtern lässt, erkundet keiner die Gegend. Wenn du alle auf Erkundungstour schickst, lernst du die Welt kennen, es gehen aber alle hungrig ins Bett. Hier lohnt es sich, wenn du genau durchzählst und Aufgaben verteilst.
Mein neuer Freund, der Müll. Heutzutage macht mich der Anblick eines Müllteppichs im Meer traurig. In Floodland freuen sich die Überlebenden über jedes angeschwemmte Stück Plastik. Müllberge werden zu wahren Goldgruben und liefern die Grundlage für unsere Zivilisation.
Das Müll-Zeitalter. Tatsächlich ist das eine Entwicklungsstufe im Spiel, während der deine Technologie auf Müll basiert. Sie wird aber bald vom Holz- und Stein-Zeitaltern abgelöst. Bis du am Ende der Forschung im Beton-Zeitalter ankommst.
Nutzen der Technik. So arbeitest du dich Stück für Stück technologisch nach oben. Je mehr du erforschst, desto mehr Möglichkeiten hast du, dich zu orientieren und mit anderen zu kommunizieren.
Erforschen und Erkunden
Lernen in Floodland. Das Wissen der Alten Welt war großteils auf Festplatten, CDs oder DVDs gespeichert. Ohne Strom kommst du da nicht ran. Umso wertvoller sind Bücher und alte Artefakte. Die kannst du in einer improvisierten Universität erforschen und das Wissen für die Gruppe nutzbar machen.
Der Nebel. Über der sumpfigen Küstenregion liegt ein dichter Nebel. Aus deiner Perspektive als Spielerin und Spieler kannst du den nicht durchblicken. Nur an Stellen, die deine Kundschafter auf der Erde bereits erkundet haben, verschwindet der Nebel und du hast klare Sicht.
Der Radioturm. Der ist ein technologischer Durchbruch in Floodland. Mit seiner Hilfe kannst du Kontakt mit anderen Überlebenden aufnehmen. Von hier aus kannst du auch Expeditions-Trupps anleiten. Sie können sich auch durchs tiefe Wasser bewegen und ihr Expeditions-Camp im Nebel aufschlagen.
Oder du setzt vorher einen Funkspruch ab. Darin teilst du mit, was du suchst: Medikamente, Bauholz oder andere Leute. Je nachdem lichtet sich der Nebel an einer anderen Stelle. So schickst du deine Expeditionen nicht ganz ins Ungewisse.
Plündern oder Außenposten gründen. Das sind die zwei Optionen, die deine Expeditionen haben. Entweder sammelst du alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist und bringst es zum Basislager. Oder du lässt dich nieder. Damit gründest du auf der neuen Insel einen neuen Bezirk.
Society Survival: Die Clans von Floodland
In der Demo von Floodland gibt es vier Clans. Zu Spielbeginn suchst du dir einen aus:
- Good Neighbours. Eine Selbsthilfe Community, die durch ihr Zusammenstehen die Folgen der Tsunamis überlebt hat. Sie stehen für die traditionellen Werte des alten Amerikas ein, inklusive einer demokratischen Ausrichtung und dem Glauben daran, die alten Traditionen auch in der Neuen Welt weiterleben zu lassen.
- Oakhill Survivors. Mehrere Prepper Familien, die die Katastrophe in Schutzräumen überlebt haben. Ein paar Jahre nach der Katastrophe fiel die Belüftung aus und sie mussten an die Oberfläche kommen. Sie haben ein hohes technisches Verständnis und eine hohe Disziplin. Ihre Anführer glauben daran, dass sie das alte Amerika wieder aufbauen müssen.
- Firebrigade. Die alte Besatzung einer Feuerwache. Sie haben so vielen geholfen wie möglich. So entstand eine stabile Community. Die Kommandeure glauben an die Werte von Diversität und Toleranz. Aber sie wissen sich auch gegen Bedrohungen von außen zu wehren und strafen jene hart, die die internen Regeln brechen.
- Berkut III. Die Belegschaft einer modernen Ölplattform, die die Tsunamis überdauert hat. Als die Vorräte knapp wurden, ruderten sie mit einem Rettungsboot an Land. Dort formten sie einen autoritär gesteuerten Clan, der danach strebt, sich den Erfordernissen der Neuen Welt anzupassen. Unterstützt vom technischen Wissen als Arbeiter auf einer Ölplattform.
Im Spielverlauf von Floodland kannst du aber auch Mitglieder anderer Clans in deine Gruppe aufnehmen. Je größer eine Gesellschaft wird, desto wahrscheinlicher gibt es Konflikte.
Gesetze. Im Spiel ist angelegt, dass du als Spieler:in die Gesetze erlassen kannst, die für die sich gründende Gesellschaft gelten sollen. Auch hier ist die Demo jedoch zu kurz, um sich an diesen Punkt vorzuspielen.
Hier gibt es aber einen Screenshot auf den Gesetzes-Baum. Hier kannst du verschiedene Regeln und Gesetze erlassen. Je nachdem, auch welche Clans du in deiner Gruppe hast, wird das die Zufriedenheit erhöhen oder verringern.
Wie beeinflussen Clans das Spiel? Hier ein Beispiel: Meine Überlebenden gehörten großteils dem Clan Berkut-III an. Einem Fortschritts- und Forschungsfreudigen Clan, der jedoch mit strenger Hand sehr autoritär geführt wird. Eine Überlebende war verstorben und jetzt ging es darum, wie das Begräbnis abgehalten werden sollte. Folgende Optionen standen zur Wahl:
- Die Leiche dem Meer übergeben
- Traditionelles Begräbnis in der Erde
- Obduzieren, damit wir mehr über die Krankheit lernen, an der sie gestorben war
- Die engsten Angehörigen sollen entscheiden.
Entscheidung mit Folgen. Ich entschied mich für die Obduktion, was bei meinen Technologie- und Wissenschafts-Freunden natürlich gut angekommen ist. Durch diese Entscheidung konnte ich die Stimmung wieder heben, die vorher wegen eines Fehlers gesunken war.
Stil und Atmosphäre von Floodland
Wirkt wie ein Gemälde. Der Grafikstil ist ungewohnt. Die Welt ist gemalt, als spannende Mischung aus Zerfall und Verwitterung einerseits und Neuanfang, Schönheit der Natur und Anpassungsfähigkeit der Menschen andererseits. Manchmal wirkt sie wie ein detailliertes Ölgemälde.
Die Charaktere und Figuren, mit denen Ereignisse und Lore Inhalte illustriert sind, sind in einem sehr groben Grafikstil gehalten, mit dem ich persönlich mich nicht so richtig anfreunden kann.
Atmosphäre. Floodland will keine düstere Endzeit-Erzählung sein. Die Apokalypse ist vorbei. Die Toten sind betrauert. Die Überlebenden stellen sich den Herausforderungen einer neuen Welt. Sie gestalten mit: Wie soll die Stadt wieder besiedelt werden? Und in welcher Gesellschaft wollen wir leben?
In Floodland werden die Entscheidungen, die ihr trefft, wirklich wichtig sein.
Keine Verzweiflung. Auch in der Demo von Floodland findest du keine verzweifelten Charaktere, die mit ihrem Schicksal hadern. Es geht vielmehr um Wie-Entscheidungen mit Macher-Mentalität:
- Wie wollen wir uns mit Nahrung versorgen? Fischen oder gesammelte Beeren und Pilze als Grundlage?
- Wie wollen wir altes Wissen nutzen? Bücher für alle verfügbar machen? Oder Artefakte aus der Alten Welt für Technologie-Sprünge erforschen?
- Wie wollen wir zusammenleben? Mit einer starken, autoritären Führung? Oder nach demokratischen Prinzipien?
- Wie gehen wir mit anderen versprengten Überlebenden um? Integrieren wir sie oder grenzen wir uns ab?
Der Lead Designer Kuba Pałyska sagt zur Atmosphäre: „Es gibt Hoffnung. Jetzt müsst ihr handeln. Es mag unsere Schuld gewesen sein, dass wir die Alte Welt zerstört haben, aber wir können unsere Lehren daraus ziehen. Es ist ein neuer Anfang, und ihr müsst euer Bestes tun, um einen neuen und besseren Weg zu finden. In Floodland werden die Entscheidungen, die ihr trefft, wirklich wichtig sein.“
Entwickler, Release und Plattformen von Floodland
Das Entwicklerstudio Vile Monarch zeichnet verantwortlich für Spiele wie Weedcraft Inc und Oh…Sir!. Mit Floodland wagen sich die Entwickler:innen rund um Game Director Kacper Kwiatkowski (unter anderem This War of Mine) und Produzent Tomek Kreczmar an ein ernsteres Genre.
Der Full Release ist für den 15. November auf Steam und GOG geplant. Bisher ist nur eine PC-Version angekündigt. Weitere Plattformen werden laut Entwicklern noch abgewogen. Auch die technischen Voraussetzungen der Release Version sind noch nicht bekannt.
Mein persönlicher Tipp: Wenn du ausgefallene City- und Society-Builder wie Frostpunk oder The Wandering Village magst, ist Floodland einen Blick wert.
Floodland anschauen.
- Wirf doch mal einen Blick auf die Demo an, die heute Abend veröffentlicht werden soll (via Steam).
- Oder schau dir das Angespielt vom Klabautermann (via YouTube) an,
- oder du besuchst Klabbi im Livestream (via Twitch) am 3.10.2022, 10:00 Uhr.