Der Indiemarkt boomt und was hat er uns gebracht? Neben einigen schönen Perlen der Spieleindustrie vorallem eins: Viel Gruselpotential! The Forest lässt uns gegen Ureinwohner und Kannibalen kämpfen und gleichzeitig müssen wir ums überleben kämpfen. An dieser Stelle setzt Rubycone, ein kleiner Indieentwickler, mit seinem Spiel „Hektor“ an.
Hektor ist ein psychologisches Horrorspiel, so bewirbt es der Entwickler zumindestens auf seiner Facebookseite, dass in einer verlassenen Forschungseinrichtung spielt. Wer jetzt an Outlast denkt, hat sicher schon einiges an Horror erlebt und könnte neugierig auf Hektor sein.
Das Spiel verspricht ein unglaublich realistisches und erschreckendes Spielerlebnis, doch kann es diesen Anforderungen gerecht werden? Das Grundprinzip ist schnell erklärt: Der Spieler muss sich seinen Weg durch die Forschungsanstalt bahnen und hinterlassene Notizen einsammeln. Der Clou und der Horror an dem ganzen sind Jumpscares und die Tatsache, dass alle Räume uns Korridore sich verändern und verschieben können. Der Spieler geht durch eine Tür, dreht sich um und plötzlich ist diese verschwunden. Mysteriös ja – gruselig nein!
Das Spiel hat eine Länge von 1-3 Stunden in denen man immer wieder Zeit damit verbringt die exakt gleichen Notizen an den exakt gleichen Orten einzusammeln, während man nach Pillen sucht um einen gräßlichen Motion-Blur-Effekt ausblenden zu können. Während man nun diese Zettel sucht, lässt Hektor zwei Monster nach dem Spieler suchen: Ein Monster schreit und tut sonst nichts, das andere Monster verfolgt den Spieler und tötet ihn. Begleitet wird die Reise durch die Anstalt von einigen Jumpscares, die zuerst noch erschreckend sind, später dann nur noch die Lachmuskeln zucken lassen, da sowohl Jumpscares als auch Monster regelmäßig die Animation abbrechen oder der Sound spontan komplett ausfällt.
Abschließend lässt sich also das Fazit ziehen, dass Hektor ein gutes Spiel mit tollem Soundtrack und einer hervorragenden Idee ist, die Umsetzung aber eher mangelhaft erfolgt und auch der versprochene Psychohorror nicht wirklich auf den Spieler übergreift.
Wer den Entwickler trotzdem unterstützen möchte und daran glaubt, dass das Spiel noch Entwicklungspotential hat, kann Hektor für 4,99€ auf Steam erwerben.