Das kleine tschechische Entwicklerteam Perun Interactive möchte mit Hobo: Tough Life das alltägliche Überleben am Rande der Gesellschaft nicht bloß portraitieren – es soll erlebbar werden. Und das gelingt dem Early-Access-Titel bereits im jetzigen Stadium ziemlich gut. Wir haben auf der Gamescom 2017 mit dem ehrgeizigen Team gesprochen.
Hobo: Tough Life – Ein Spiel, das kein Witz sein soll
Das Team von Perun Interactive besteht aus nur drei Personen. Einer der Jungs arbeitete im Dezember 2015 in einem Lagerhaus und beobachtete, wie Obdachlose an der Tür klopften und nach etwas zum Essen fragten. Das war die Geburtsstunde der Idee, die zur Verwirklichung von Hobo: Tough Life führte.
Das ernste soziale Thema der Obdachlosigkeit in einem Computerspiel zu verarbeiten, ist am Anfang eher auf Gelächter gestoßen. Doch heute, da das Spiel im Alpha-Stadium bereits spielbar ist, lacht kaum noch jemand. Denn Hobo: Tough Life nimmt das Thema ernst.
Vom Durchsuchen von Mülltonnen nach Essbarem, über das Fischen nach Kleingeld in Münztelefonen bis hin zum aktiven Ansprechen von Passanten wirkt keines der Features im Spiel, als wenn man sich einen Spaß erlauben möchte. Im Gegenteil, je mehr man sich mit dem Gameplay beschäftigt, desto eindringlicher wirkt die kalte Stadt mit ihren abweisenden Einwohnern. Das Überleben als Obdachloser in Hobo ist schwieriger, als es im ersten Moment den Anschein hat.
Homeless-RPG
Der Titel von Perun Interactive ist mit zahlreichen Rollenspielelementen ausgestattet. So wollen Grundbedürfnisse nach Nahrung, Schlaf und Wärme genauso befriedigt werden, wie spezielle Statuswerte um Sauberkeit und allgemeine Moral. Letztere nehmen wiederum, zusätzlich gebufft von erlernten Skills, Einfluss auf unsere Erfolgschancen beim Erbetteln von Geld.
Wer beispielsweise beim Durchwühlen einer Mülltonne im dazugehörigen Minispiel versehentlich in Fäkalien greift, hat sich besudelt und stinkt. Und dies verbessert erfahrungsgemäß nicht gerade die Chancen, bei Mitmenschen in irgendeiner Weise erfolgreich zu sein. Insgesamt sind die verschiedenen gängigen Obdachlosen-Aktivitäten äußerst intelligent ins Gameplay eingepflegt worden.
Auch Base-Building und Crafting sind wichtige Gameplay-Aspekte von Hobo: Tough Life. An aktuell drei verschiedenen Locations ist es möglich, mit gefundenen Materialien Unterstände und Möbel zu einer (eher weniger) komfortablen Behelfsunterkunft zusammenzuzimmern. Das Herstellen von nützlichen Items, die beispielsweise die Moral heben oder Wunden heilen, erfordert neben den nötigen Zutaten auch etwas Player-Skill in jeweiligen Minigames. Alles im Leben eines Obdachlosen in Hobo ist also stets eine Herausforderung.
Hobo’s Zukunft – Kampfsystem, Subway und mehr
Als Obdachloser ist man zwar allgemein eher in der defensiven Position, trotzdem kann es künftig in Hobo: Tough Life schonmal zu einem Schlagabtausch kommen. Dafür soll neben Faustkämpfen auch das Verwenden von Nahkampfwaffen möglich sein. Denn in der tschechischen Metropole, die als Schauplatz für das Obdachlosen-RPG dient, sind nicht alle NPCs freundlich gesonnen.
Dabei soll es in Konkurrenz zu den geplanten NPC-Hobos zu Auseinandersetzungen kommen können, die dann im Zweikampf entschieden werden. Dieser soll aber nicht tödlich enden – zumindest solange man als Besiegter nicht erneut auf den siegreichen Kontrahenten losgeht. Besonders im Multiplayer mit bis zu vier Spielern dürfte die eine oder andere Streitigkeit in Gewalt enden, obgleich der Mehrspielermodus in erster Linie auf Co-op ausgelegt ist. Wir halten euch über diesen hochinteressanten Titel weiterhin auf dem Laufenden.
[Guided_DE_Facebook][/Guided_DE_Facebook]