Horror of the Deep ist ein neues First-Person-Survival-Horror-Spiel, welches das Infinite-Monkey-Theorem wohl endgültig um Computer und Programmierkunst erweitern dürfte. Erschaffen wird das Early-Access-Dungeon nämlich von Drunken Apes, was übersetzt so viel wie „Betrunkene Menschenaffen“ bedeutet.
Ihr Homepage-Versprechen haben die sympathischen Suff-Primaten bereits gebrochen, denn Horror of the Deep scheint alles andere als ein „beschissenes“ Spiel zu werden. Ziemlich gekonnt vermischt es das Feeling des Skyrim-Untergrunds mit psychologischem Horror und angenehm antiquiertem Schlüssel-Gameplay.
Horror-Dungeon-Crawling
Nein, natürlich ist das Schlüssel-Schloss-Prinzip ganz grundsätzlich nicht veraltet. Wenn es sich bei den Schlüsseln jedoch um vorschlaghammergroße Türeinschläger handelt, die meist auf altertümlichen Steinsockeln zu ruhen pflegen, fühlen wir uns unweigerlich an die goldene Ära der Dungeon Crawler erinnert. Wie passend (und RPG-typisch) ist es da, dass wir das geheimnisumwobene Gewölbe aus purer Abenteuerlust betreten.
Das ist allerdings auch schon alles, was die Entwickler derzeit über die Story bzw. über den Hintergrund verraten. Schlimm? Eigentlich nicht, denn das auf der Unity-Engine basierende RPG-Horror-Crossover hat bereits das eine oder andere Abenteuer unter Tage zu bieten. Neben Drohbotschaften auf den Dungeon-Böden werfen die häufigen Leichenfunde Fragen auf: Wer oder was hat diese Menschen getötet? Was haben die aufgepfählten und teils überdimensional großen Totenschädel zu bedeuten? Und was hat es eigentlich mit diesen mumifizierten Kriegern auf sich?
Obwohl Letztere lahm am Boden kriechend fernöstlichen Geistern nacheifern, jagen sie uns schon im frühen Spiel recht ordentlich durch die Gänge. Vielleicht ist es ist ihr Teamgeist, der sie zum echten Sicherheitsrisiko werden lässt – nur allzu oft winken die verfaulten Gestalten ziemlich überraschend um die Ecke.
Edel schwenkt die Kamera
Überraschend ist übrigens auch, dass Horror of the Deeps Spielgefühl in der vorliegenden Alpha 1.01 stramm in Richtung Alien: Isolation marschiert. Das sind große Worte, doch technisch scheint Segas AAA-Underdog tatsächlich erreichbar. Die Optik hingegen bewegt sich gegenwärtig nicht gerade auf zeitgemäßen Pfaden; selbst das in diesem Rahmen hinreichend erwähnte Skyrim muss seinen mehr als fünf Jahre alten Buckel im direkten Vergleich nicht bedecken.
Mit dem Indie-Metermaß in der Hand wollen wir uns darüber allerdings nicht beschweren. Stattdessen soll das bisherige Entwickler-Handling bezüglich Jumpscares lobend erwähnt werden, denn Weckrufe erteilen die Jungs allenfalls dezent. Seinen Grusel bezieht das Drunken-Apes-Frühchen eindeutig aus der Bizarrheit seiner Kreaturen und den mit ihnen verbundenen, optischen Effekten.
Wessen Interesse geweckt wurde: Aktuell könnt ihr euch auf Steam für 4,99 Euro in das vielversprechende Projekt einkaufen. Laut Entwicklern erhaltet ihr dafür ein zu 50% fertiggestelltes Spiel, das mit jedem größeren Update ein klein wenig teurer werden soll. Drunken Apes zeigen sich offen für Spielerfeedback und beabsichtigen, Community-Wünsche in das Spiel einfließen zu lassen… Wir sind gespannt.