Good ol’ Downunder ist weniger bekannt für seine Horrorspiele als für seine Horrorspiel-Verbote. Besonders „brillierte“ das Australian Classification Board (ACB) im Jahre 2015, als es binnen nur vier Monaten ganze 220 Spiele aus dem Verkehr zog.
Und dennoch existieren sie, die Horrorspiele aus dem Land der Leistenkrokodile und Rotrückenspinnen, wie wir nun auch wieder am Beispiel von Infliction sehen können. Dabei handelt es sich um das aktuelle Projekt des ambitionieren Ein-Mann-Studios Caustic Reality, das uns nicht weniger als einen „interaktiven Albtraum“ für den PC verspricht. Wir haben die heute erschienene Demo des Titels vorab anspielen dürfen – und haben keine darin investierte Minute bereut.
Infliction: The Lost Soul trifft ARAYA
Benommen liegen wir auf dem Boden eines dunklen Schmuddel-Zimmers, die Augen auf eine mordverdächtig große Blutlache gerichtet. Als hätten wir das sich uns bietende Bild allerdings schon erwartet, greifen wir blinzelnd nach der vor uns liegenden Taschenlampe. Gut sichtbar an der Bettwand hängt ein Jesus-Kruzifix; etwas versteckter in einer Zimmerecke erblicken wir eine Zeichnung des „allsehenden Auges“. Sollten hier etwa die Illuminati am Werk gewesen sein?

Aus dem Radio hören wir nun Nachrichten – es geht, wie eigentlich immer, um Konflikte, Mord und Totschlag. Doch irgendetwas an diesen Meldungen ist anders; sie klingen fast schon wie ein letzter Blick auf die Welt, die anscheinend nicht draußen und in sicherer Entfernung, sondern in genau diesem Haus unterzugehen gedenkt. In diesem Sinne öffnet sich nun wie von Geisterhand die Zimmertür – und gibt den Blick auf ein scheußliches Gemälde im Korridor frei. Bist du es schon wieder, P.T.?

Sprich nicht mit den Toten …
Auf den ersten Blick würden wir dies wohl meinen, doch es kommt anders … Völlig anders. In Infliction geht es, wie wir zuvor einer (Trommelwirbel:) Handnotiz entnehmen konnten, um die geheimen „Kellerarbeiten“ eines mutmaßlichen Ehemannes und ehemaligen Vaters. Dieser sei, so schreibt es die Frau des Hauses, seit dem Tod ihrer gemeinsamen Tochter nicht mehr wiedererzuerkennen – ständig hocke er „dort unten“ hinter einer fest verschlossenen Tür.
Ob die Schreibende jemals herausgefunden hat, was ihr Mann im Keller trieb oder treibt, bleibt ein Geheimnis; wir hingegen werden es sogleich herausfinden.

Ähnlich wie zuweilen auch F.E.A.R. 2: Project Origin, spielt Infliction extrem gekonnt mit der Angst vor dem Dunkeln. Besonders deutlich wird das anhand des weiblichen The Grudge-Lookalikes, mit dem uns Mastermind Clinton McCleary schon im Rahmen dieser Demo einen ordentlichen Schauer über den Rücken gejagt hat. Zudem versteht es der Australier, ausgesprochen unheimliche Geräusche zu erschaffen und effektiv zu platzieren.
Halloween 2018 wird gruselig
Der 38-jährige Absolvent der Academy of Interactive Entertainment hat parallel zum Release der Demo eine Kickstarter-Kampagne gestartet. Ihr Ausgang wird u.a. darüber entscheiden, ob es Portierungen für gängige Konsolen geben wird. Die Veröffentlichung der fertigen PC-Version ist für Ende Oktober 2018, „rechtzeitig zu Halloween“, geplant.