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Es gibt wohl kein anderes Spiel, auf das wir Horror-Gamer so lange nicht gewartet haben: Lucius III vom schwedischen Entwickler Shiver Games. Im Schnellcheck offenbart der nunmehr letzte Teil der Horror-Adventure-Reihe durchaus einige Stärken – scheitert am Ende des Tages jedoch vor allem an seinem Kapitalozän-feindlichen Speichersystem.
Lucius III: Zurück in die finsteren 70er
Zugegeben: Es ist nicht zu übersehen, dass sich die Lucius-Schöpfer zum guten Schluss nochmal mächtig in die Riemen gelegt haben. Schon die Intro Cutscene macht mittels ihres maximal aufgerissenen E-Gitarren-Verschnitts von „House of The Rising Sun“ klar, wohin die Reise gehen wird: in ein Horrorfilm-Universum der 1970er-Jahre, oder genauer: in die Welt von Richard Donners Das Omen.
Zurück im vertrauten Städtchen Winter Hill, musst du hier in der Rolle von Lucius – dem relativ frisch geschlüpften Antichristen – die vier Apokalyptischen Reiter aufspüren und so ganz nebenbei deine wahre Bestimmung finden. Dazu durchstreifst du (anfangs linear) die moderat große, offene Spielwelt, durchsuchst Wohnhäuser nach Hinweisen, sprichst mit den nicht ganz koscheren Bewohnern Winter Hills (bei einem von ihnen handelt es sich um einen Pädophilen), und tötest sie schlussendlich.
Rätselfrust statt Mordeslust
Das klingt spaßig, sofern man es bei Videospielen mit der Moral nicht so genau nimmt – ist es aber nur bedingt. Denn getötet wird in Lucius III in „bester“ Adventure-Manier; das heißt, dass du dir eine Tötungssequenz durch Personenrecherche sowie das Lösen einiger Rätsel erarbeiten musst. Des Weiteren unternimmt das Spiel die eine oder andere Od(d)yssee in das Platformer-Genre, wo es aufgrund von abgehackten Animationen und Präzisionsschwächen nicht wirklich zu überzeugen weiß.
Die größte Schwäche des Spiels ist allerdings das eingangs erwähnte Speichersystem. So gibt es in Lucius III weder freies Speichern noch Speicherpunkte noch Save & Exit; gespeichert wird gegenwärtig nur nach Beendigung eines Kapitels. Ich selbst habe deswegen einen Fortschritt von gut anderthalb Stunden verloren – und das wird die Spielspaßwertung nun leider auch den Kopf bzw. mehrere Punkte kosten.
Fazit: Gut gemeint
Open World ohne freies Speichern, antichristliches Wirken streng nach Drehbuch, hakeliges „Platforming“ und massive Framedrops: Diese Rechnung geht nicht auf, Shiver Games – schon gar nicht für stolze 19,99 Euro.