Viele Spiele des Genres Survival haben eines gemeinsam – viele Kämpfe, und wenig zu tun. Das grundsätzlich beliebte Basebuilding kommt oftmals viel zu kurz, oder wird unzureichend implementiert. Out of Reach, eine Multiplayer-Survival-Simulation aus dem Hause Space Boat Studios, setzt hingegen einen äußerst intensiven Fokus auf dieses Feature. Der Titel befindet sich derzeit im Early Access-Status auf Steam.
Out of Reach – Der Kampf beginnt mit einem Schiffsbruch
Storytechnisch begeben wir uns in Folge eines Schiffbruchs in eine Welt, die sich durchaus sehen lassen kann. Sie zeigt sich in farbenfroher Pracht und felsigen Küsten. Verschiedene Biome – dichter Dschungel, weite Wüsten und Ebenen, sowie Wälder und Berge – runden das Setting mit vielen Details ab. Inmitten dieser Umgebung dürfen wir auf unbestimmte Zeit gegen vielfältige Einflüsse von außen antreten.
Der offizielle Early Access Trailer zu Out of Reach:
„Manchmal beginnen deine wahren Probleme erst nach dem Sturm.“ – Ein Satz, der Out of Reach wohl am besten beschreibt.
Neben dem Kampf gegen den eigenen Körper erwarten uns eher weniger gastfreundliche Eingeborene, die sich je nach betretenem Gebiet unterscheiden. Außerdem zahlreiche feindlich gesinnte Tiere. Out of Reach setzt uns sämtlichen Gefahren aus, die in einer realen Situation als Schiffbrüchiger zumindest theoretisch auf uns zukommen könnten.
Das Entwicklerstudio – Space Boat Studios
Entwickelt wird das Survival-Spiel von Space Boat Studios. Das Unternehmen setzt sich aus vier Vollzeitbeschäftigten und einem nebenbei arbeitenden Mitarbeiter zusammen. Für vier der Entwickler ist Out of Reach das erste Spiel – alle Mitarbeiter verfügen jedoch über mehrjährige Erfahrung in vielen Bereichen der Software-Branche.
Am Titel Out of Reach arbeitet Space Boat Studios nun seit zweieinhalb Jahren. Zwei davon wurden parallel zu fixen Jobs ausgeübt. Seit Anfang 2016 konnte ein eigenes Büro finanziert werden, sowie die Vollzeit-Arbeit am Projekt.
Allgemeine Informationen im Überblick
Out of Reach befindet sich seit 9. Juni 2015 in der Early Access-Phase auf Steam. Die Entwickler veröffentlichten zuletzt in etwa zweimal pro Monat einen neuen Patch für das Spiel. Als Kommunikationsmittel gibt es einen Early Access Blog, der grundsätzlich unregelmäßig geführt wird, jedoch in letzter Zeit in etwa monatlich erschien.
Der plattformübergreifende Mehrspielertitel soll in der Endversion für Windows, Mac und Linux verfügbar sein. Performance-technisch streben die Entwickler die flüssige Wiedergabe auf einem durchschnittlichen, modernen Computer an. Die aktuellen System-Mindestvoraussetzungen für Out of Reach unter Windows lauten wie folgt:
- Betriebssystem: Windows 7 64 Bit
- Prozessor/CPU: Intel Dual-Core 2.4 GHz, AMD Dual-Core Athlon 2.5 GHz
- Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
- Grafikkarte: DirectX 9-kompatible Grafikkarte (besser DirectX 11 kompatibel mit mindestens 2GB Grafikspeicher)
- DirectX: 9.0c, besser 11
- Soundkarte: DirectX kompatibel
- Breitband-Internetverbindung
- 3 Gigabyte verfügbarer Festplatten-Speicherplatz
Die Features im Detail
Neben dem bereits erwähnten Herstellen komplexer Gebäude-Strukturen stehen uns in Out of Reach zahlreiche weitere Möglichkeiten der Aktion und Interaktion zur Verfügung. Alles in allem wird eine Kombination aus bekannten und individuellen Features hergestellt.
Kampf gegen den eigenen Körper
Der erste Gegner im Spiel sind Umwelteinflüsse sowie die eigenen Bedürfnisse. Hunger wird einem das Leben schwer machen, wenn man sich nicht rechtzeitig um Nahrung kümmert. Regentage und die Kälte der Nacht soll für den zweiten Risikofaktor sorgen. Ohne Unterschlupf ist es sicher schwer, in Out of Reach erfolgreich zu überleben. Schnell wird klar, dass der Basenbau/das Errichten häuslicher Bauten eine wichtige Rolle spielt.
Basenbau – Die eigene Festung bauen? Kein Problem!
Ganz so einfach ist es leider auch nicht. Für den Basenbau werden Ressourcen benötigt, die erst einmal gesammelt werden müssen. Das ist selbstverständlich mit Aufwand und vielen benötigten Rohstoffen verbunden. Doch zu den Ressourcen später mehr.
Was kann der Basenbau in Out of Reach wirklich?
Viele verschiedene, relativ frei andockbare Elemente, die dem Bauen von Basen zugeschrieben sind, bieten den Spielern unzählige Varianten. Kleine Unterschlüpfe, komfortable Wohnhäuser oder gar ganze Festungen sind nur einige der Strukturen, die errichtet werden können. Das Bau-Prinzip selbst ähnelt Systemen wie man sie in The Forest oder ARK: Survival Evolved bereits findet sehr stark. Das Rad wurde also grundsätzlich nicht neu erfunden. Doch was macht den Basenbau in Out of Reach dann so besonders?
Man stellt bei der Betrachtung des Titels schnell fest, dass ein großes Maß „detailverliebte Komplexität“ in das Spiel mit eingeflossen ist. Bei genauem Hinsehen entdeckt man immer wieder neue Mechaniken und Funktionalitäten in Verbindung mit den Basen. Als Beispiele hierfür seien diverse Seilzüge, Zahnrad-Mechanik und andere Features dynamischen Ursprungs genannt. In diesem Ausmaß und Detailgrad finden wir das auf jeden Fall in wenigen Spielen vor.
Ausrüstung – Daran besteht auch nach Erlangen der Sesshaftigkeit Bedarf
Ohne die richtige Ausrüstung am Körper wird es selbst mit einem Dach über dem Kopf schwer. Die Nahrung schafft sich schließlich nicht selbst in den Magen unseres Out of Reach-Charakters, und eure Waffen reparieren sich ebenfalls nicht von allein. Werkzeuge müssen hergestellt, Schmelzöfen für die Metallverarbeitung beheizt und Werkstätten betrieben werden. Ob man die hergestellten Güter einlagert und sammelt, oder mit anderen Spielern tauscht, ist jedem selbst überlassen. Gefundene Gegenstände können ebenso zur Aufwertung der Ausrüstung verwendet werden, wie eure gesammelten Ressourcen.
Ressourcen – Die Wurzel sämtlicher Überlebenschancen
Ohne Ressourcen und Vorräte geht in Out of Reach quasi nichts. Wer nichts sammelt und aufbewahrt, kann sich nicht gegen andere Spieler oder die übrigen lauernden Gefahren behaupten. Angefangen von Flachs, Holz und Steinen für eine erste Unterkunft muss Nahrung gesammelt werden, um keinen qualvollen Hungertod erleiden zu müssen.
Manche der Ressourcen eröffnen in verarbeiteter Form den Weg zu fortgeschrittenen Rohstoffen. So kann beispielsweise mit Zinn und Kupfer in einem Schmelzofen Bronze erzeugt werden. Je mehr man sammelt, desto mehr kann man bauen. Ob man den Versuch riskiert, durch einen Angriff gegen Einheimische oder andere Spieler vielleicht schneller an Ressourcen zu kommen, steht euch völlig offen.
Technologie – Der Schlüssel zum Erfolg?
Was liegt bei einer Insel mit Schiffbrüchigen näher, als ein lodernder Kampf um Ressourcen, Nahrung und Ausrüstungsgegenstände? Um euch gegen eure „unfreundlichen Nachbarn“ verteidigen zu können, müsst ihr wohl oder übel auch technologisch einen Schritt voraus sein. Die Entwickler haben sich dazu bisher vier Formen der speziellen Technologie ausgedacht, weitere sind nach den aktuellen Informationen wahrscheinlich noch in der Entwicklung.
Ballisten
Je größer die Entfernung im Kampf, desto sicherer ist das eigene Leben. Die Ladezeit der Balliste ist zwar nicht als allzu schnell zu bewerten, und Bewegen kann man das schwere Gerät auch nicht. Jedoch besitzt sie die Fähigkeit, ein Ziel mit einem schweren Pfeil auf mehrere hundert Meter einfach zu durchbohren. Das ist dann wohl nicht mehr zu unterschätzen.
Triboke
Schwere Verteidigungs-Maßnahmen erfordern schweres Angriffswerkzeug. Der Tribok eignet sich bestens dazu, die gepanzerten Bauten anderer Spieler zu zerstören. Doch diese Waffe hat auch ihren Preis. Eine lange Bauzeit und viele benötigte Ressourcen erschweren die Bedingungen, einen Tribok in Betrieb nehmen zu können.
Fallen
Wie bereits in anderen Spielen zu finden, gibt es auch in Out of Reach die Möglichkeit, Fallen zu installieren. Stolperdrähte können mit unterschiedlichsten Gerätschaften verbunden werden. Sogar eine Balliste lässt sich damit auslösen. Das richtige Mittel, um einen Feind von den eigenen vier Wänden fernzuhalten? Das entscheidet ihr.
Gleiter
Wohl auch im Spiel das Highlight des technologischen Fortschritts. Fliegen! Der Gleiter bildet das optimale Gerät, um einen Blick von oben auf die Nachbarn zu erhaschen. Bomben abwerfen, Mauern durchschlagen oder einfach nur die Aktivitäten ausspähen sind die Möglichkeiten, die euch zur Verfügung stehen.
Fazit
Ein guter Mix aus Genre-typischen und individuellen Features erzeugt einen einigermaßen positiven ersten Eindruck zu Out of Reach. Das Spiel sollte durchaus in der Lage sein, eine nette Abwechslung zu ARK, DayZ und Co zu bieten. Die Steam-Feedbacks sind in letzter Zeit überwiegend positiv, die Community also zumindest nicht enttäuscht. Auffälligster Wermutstropfen: Die Charaktere sehen nicht allzu perfekt modelliert aus und die Animationen muten eher weniger rund an wenn man sie betrachtet. Das könnte man leicht auf den Fokus zurückzuführen, der in diesem Spiel sehr eindeutig auf Basebuilding und Mechaniken liegt. Ein echtes Sandbox-Game eben. 😉