Heute wurde Project Winter als Early Access veröffentlicht, das neue Multiplayer-Spiel der Other Ocean Group. In einer Gruppe von maximal acht Überlebenden musst du einer arktischen Eiswüste entkommen. Aber unter den Mitspielern sind Verräter. Die wollen diese Flucht sabotieren und verhindern. Wer wird am Ende die Oberhand gewinnen? Die Überlebenden oder die Verräter? Und auf wessen Seite stehst du eigentlich?
Das Spielkonzept: Project Winter ähnelt Trouble in Terrorist Town oder dem Real-Life-Spiel Werwolf: Unter den Spielern sind Verräter (Traitor), die den Rest der Gruppe (Survivor) töten oder zumindest an der Flucht aus der Eiswüste hindern wollen. Nur die Verräter kennen einander. Der Rest der Gruppe weiß nicht, wer welche geheimen Ziele hat.
Ein ganze Reihe Survival-Aspekte haben Einzug ins Spielgeschehen gefunden: Du kannst Bunker und Vorratsverstecke plündern. Aber du kannst dir auch aus Ressourcen wie Holz und Erz grundlegende Werkzeuge selbst herstellen. Beeren und gegartes Fleisch halten dich satt und Kräuter heilen dich. An der Werkbank kannst du auch komplexere Dinge wie Medi-Packs, Bärenfallen und Schusswaffen bauen.
Die Spielwelt: Du spielst Project Winter auf einer Map, deren Karten-Teile immer wieder variieren. In sich bleiben die einzelnen Karten-Abschnitte aber konsistent. An verschiedenen Stellen findest du alte Lagerstätten, halb im Eis versunkene Uboote oder Funktürme.
Prinzipiell kannst du alle Ressourcen mit bloßen Händen abbauen. Schneller geht es allerdings mit Axt, Spitzhacke und Sichel. Die kannst du auch besser als Waffen einsetzen als die bloßen Fäuste. Waffen brauchst du zur Verteidigung gegen Bären und Wölfe, die hungrig durch die Eiswüste streifen aber vielleicht auch gegen Mitspieler – je nach Gesinnung…
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Der Lohn für deine Mühen als Spieler sind Punkte, die du für deine Leistungen während einer Runde bekommst. Mit dieser Ingame-Währung kannst du dir Lootboxen kaufen. In denen findest du kosmetische Items, und Skins für deine Werkzeuge und Waffen. Gegenstände, die in die Spielmechanik eingreifen und es erleichtern, künftige Runden zu gewinnen, soll es laut Entwicklerteam nicht geben. Auch einen Verkauf der Lootboxen für harte Euro-Währung ist laut ihrem Pressesprecher nicht geplant.
Project Winter: Teamarbeit ist lebensnotwendig
Zumindest in den öffentlichen Spielrunden gilt derzeit: Sprich Englisch! Kommunikation ist essenziell wichtig für das Spiel. Im ingame Voice Channel kannst du mit deiner Stimme ins Spielgeschehen eingreifen. Hier bittest du um Hilfe, schaffst Vertrauen oder stellst Überlegungen an, wer zu den Verrätern gehören könnte.
Als Gruppe von Einzelkämpfern hat kein Team auch nur den Hauch einer Chance. Zu viele Situationen erfordern Teamarbeit: Tore öffnest du, indem du mit zwei, drei oder mehr deiner Teamkollegen gleichzeitig jeweils einen Schalter betätigst. Wenn du Funktürme und Co reparieren oder Steinbarrieren abbauen willst, geht das mit mehreren Spielern deutlich schneller als alleine. Und auch einen wütenden Bären attackierst du besser mit dem Team – mit mit möglichst vielen gleichzeitig.
Beim Verlassen der Eiswüste bekommen alle Survivor einen Bonus für jeden weiteren geretteten Teamkollegen. Da lohnt es sich, im Evakuierungs-Fahrzeug noch ein bisschen zu warten bevor du aufbrichst.
Verräter oder Überlebenskämpfer: Der Zufall kann dich als Verräter auswählen. Du solltest dich dann erst mal wie ein normaler Überlebender verhalten. Lenk nicht zu früh irgend einen Verdacht auf dich. Im Laufe der Zeit bekommst du mächtige Sonder-Fähigkeiten. Du kannst damit beispielsweise bereits reparierte Infrastruktur sabotieren.
Besondere Unterstützung für Verräter: Wenn die Überlebenden ihre Tasks zu langsam bearbeiten, bekommen die Verräter Luftunterstützung in Form von Airdrops. Aber Achtung. Nur Verräter können diese Boxen öffnen. Wenn du dabei entdeckt wirst, ist es vielleicht schneller um dich geschehen als gedacht.
Neben den Lootboxen kannst du auch Fluchttunnel verwenden. In die kann dir die Meute nicht folgen. Durch die Tunnel kannst du schnell weite Strecken quer über die Map zurücklegen. Aber auch hier gilt: Wenn dich drei Leute beobachten, während du aus so einem Tunnel kletterst, machen sie dir vermutlich einen schnellen Prozess.
Early Access: Lohnt es sich schon?
Wenn du Survival-Spiele magst und dich auf das Konzept von Early Access einlassen kannst, empfehle ich, das Spiel auf alle Fälle im Blick zu behalten. Zum Start der Early-Access-Phase rufen die Publisher einen Preis von knapp 20 USD auf. Und dafür bekommst du schon ein gut spielbares Produkt.
Mit konkreten Plänen während der Early-Access-Phase halten sich die Entwickler noch zurück. Später soll es eine öffentliche Roadmap geben. Zunächst wirst du in öffentlichen Runden vermutlich Englisch sprechen (müssen). Das Matchmaking berücksichtigt erst mal nur Regionen – also „Europe“ für uns – und keine Sprach-Präferenzen. Du kannst aber jetzt schon in einer privaten Lobby deine Steam-Freunde auf ein Match einladen und damit eine Runde mir deiner Wunsch-Sprache eröffnen. Dafür musst ihr nicht zwingend acht Personen sein. Das Spiel ist auch mit weniger spielbar.
Mit der Funktion „Server Browser“ soll es später möglich werden, eigene Server zu erstellen und aus einer Liste den für dich passenden Server auszuwählen. Dann kannst du auch mit der deutschsprachigen Community Runden auf Deutsch spielen.
Das stört noch: Manchmal stören in der aktuellen Version kleine Grafik-Bugs oder Unsauberkeiten, beispielsweise dass eine Spielfigur einen Gegenstand nicht in der Hand trägt, sondern er knapp unter der Hand in der Luft schwebt. Aber da habe ich schon Schlimmeres im Early Access gesehen. Wer isometrische Zeichen-Grafik mag, bekommt auch hier schon etwas geboten, für sein Geld. Ich war teilweise positiv überrascht über die stimmungsvolle Umsetzung.
Während des Server-Stresstest kurz vor Release gab es mit dem Voice-Server kleine technische Probleme aber die Entwickler hatten schnell zumindest einen Workaround an der Hand. Auch spielrelevante Bugs haben sie noch während des Stresstest-Wochenendes in den Griff bekommen. Außerdem betreiben sie einen Discord-Server und sind da selbst oder über Community Manager und ein Q&A-Team ansprechbar. Die Chancen stehen also gut, dass aus der Early-Access-Version ein vollwertiges Spiel wird.