Remothered: Tormented Fathers könnte als der geistige Nachfolger des Horror-Spiels Clock Tower von 1995 bezeichnet werden – und stammt aus der Feder des Autors und Direktors Chris Darril. Gemeinsam mit Stormind Games entwickelt er den Survival-Horror-Titel, der atmosphärisch mit Top-Titeln wie Silent Hill, The Evil Within oder Alien: Isolation mithalten kann. Wir haben Chris ein paar Fragen gestellt und die exklusive Demo angespielt. Was euch erwarten wird, erfahrt ihr in unserer Preview.
Eine geheimnisvolle Protagonistin, ein alter, verwirrter Mann und ein Kult roter Nonnen
In der Rolle von Rosemary Reed untersuchen wir das Verschwinden einer jungen Frau und begeben uns dazu in das riesige Anwesen von Richard Felton – dem Vater der Vermissten. Die genauen Hintergründe, wieso Rosemary diesen Fall übernimmt, sind unbekannt. Das Verschwinden der jungen Frau sowie ihr seltsamer alter Vater sollen aber auch in Verbindung mit einem Massaker stehen. Ein Kult der roten Nonnen ist ebenfalls in die Geschichte verwickelt – verwirrt? Nun, wir auch.
Mit den bisherigen Informationen wirkt die Story sehr geheimnisvoll und lässt sich nur beim Spielen aufdecken. Die Demo, die wir anspielen durften, beginnt bereits in besagtem Anwesen und sorgt für etwa 30-60min Spannung und Nervenkitzel – von der Story wird jedoch nichts verraten, Spoiler müsst ihr also nicht befürchten.
Wir suchen, schleichen und verstecken uns
Bereits in der Villa von Mr. Felton angekommen, beginnen wir damit, uns mit der Steuerung vertraut zu machen. Wir können rennen, knien, die Taschenlampe benutzen, gewisse Items aufheben und werfen sowie mit anderen Objekten (wie z.B. Türen, Schränken und Kommoden) interagieren. Noch ist aber alles leer – lediglich auf den Tischen liegen hin und wieder Gebrauchsgegenstände. Chris versichert uns aber, dass auch die Schränke und andere Möbel mit Items gefüllt sein werden. Da wir jedoch nur eine „Verteidigung“ und drei „Ablenkungen“ mitnehmen können, sollten wir in Zukunft unsere Wahl mit Bedacht treffen.
Im Hintergrund hören wir neben den atmosphärischen Sounds von Nobuko Toda (Final Fantasy, Halo, Metal Gear Solid) auch eine Art Spieluhr, die von irgendwo her ertönt. In unserem Journal sehen wir, dass wir die Quelle finden müssen.
Schon hier macht Remothered: Tormented Fathers einen wirklich guten Eindruck. Für eine sehr frühe Alpha-Demo sieht es sehr hübsch aus, das Spiel läuft auf unserem Testsystem mit einem i7-6700K und einer Geforce GTX 970 flüssig mit 60FPS und schwerwiegende Probleme konnten wir nicht feststellen.
Nachdem wir uns in der Villa umgesehen und diverse Items wie eine Schere zur Verteidigung, sowie eine Weinflasche zur Ablenkung gefunden haben, suchen wir die Spieluhr. Als wir den vermeintlichen Ursprung der Musik gefunden haben, öffnen wir die Tür und bekommen eine der Cutscenes zu sehen, in der Rosemary Mrs. Felton im Bett findet – tot und voller Motten. Als die Spieluhr ihren Geist aufgibt, kommt Mr. Felton aus dem Badezimmer gestürmt und schaut nach dem Rechten. In diesem Moment müssen wir uns schnell verstecken und suchen uns den Wandschrank dazu aus. Hier kommt dann wahres Outlast-Feeling auf, denn Angreifen bzw. unsere Gegenspieler töten können wir nicht.
Ein nackter Irrer: Mr. Felton
Mr. Felton läuft ab diesem Zeitpunkt durch die Villa, immer auf der Lauer. Chris Darril und Stormind Games möchten, dass sich alle Figuren im Spiel möglichst real verhalten. So passiert es, dass er uns verfolgt, wenn er uns sieht oder hört. Aufgeben kennt er nicht – und gerade in den typischen Verstecken schaut er nach. Wenn wir lange genug aus seinem Sichtfeld bleiben, durchstreift er weiter das Haus. Mit kleinen Quicktime-Events können wir den Atem anhalten oder uns aus den Fängen des nackten Irren befreien, sollte er uns doch einmal erwischen. Schaffen wir diese Events nicht, bedeutet das den Tod.
Die Items, die wir zuvor eingesammelt haben, können wir zur Verteidigung nutzen. So greifen wir mit der Schere an, wenn er uns erwischt, oder bewerfen ihn mit der Weinflasche, wenn er hinter uns her ist. Das tötet ihn zwar nicht, zwingt ihn aber dazu, sich zurückzuziehen, um seine Wunden zu versorgen. Im fertigen Spiel können wir auch mit Insektiziden und Säuren hantieren sowie unsere eigenen Skills verbessern, um Rosemary zu stärken.
Logische Puzzles, die zum Denken anregen
In der Demo gibt es noch keinerlei Hinweise, was zu tun ist. Hier gab uns Chris ein Walktrough in die Hand, damit wir nicht gänzlich aufgeschmissen sind. Später soll es dann Gedankengänge von Rosemary geben, die kurz erläutern, was zu tun ist. In der Demo mussten wir diverse Key-Items finden, die uns weiter in Richtung Freiheit führten – wieso Rosemary fliehen möchte, ist uns aber nicht bewusst. Die Items sind quer im ganzen Anwesen verstreut und zusammen mit Mr. Felton ist es eine wahre Herausforderung, unentdeckt bzw. unbeschadet ans Ziel zu gelangen.
Jumpscares gibt es in der Remothered-Demo nur wenige, trotzdem hat uns Mr. Felton öfters einen Schrecken eingejagt und die ständige Angst, von ihm erwischt zu werden, lies unseren Puls höherschlagen. Der Nervenkitzel ist hier teilweise höher als bei Outlast 2. Chris erzählt uns außerdem, dass sie im Spiel nur logische Puzzles einbauen werden.
„Die Puzzles werden alle realistisch sein, nicht so wie in Resident Evil und Co. Sie werden sich alle intuitiver anfühlen.“
Auch wir mussten feststellen, dass wir ständig mitdenken mussten, um die benötigten Items schnell zu finden. Selbst, wenn wir wissen, welche Objekte benötigt werden, wissen wir nicht, wo sie genau zu finden sind.
Noch in diesem Jahr könnt ihr die Geheimnisse des Spiels auf dem PC sowie auf der PS4 lüften. Mit etwa sieben Stunden Spielzeit reiht sich Remothered zwar in die eher kürzeren Horrorspiele ein, hat aber durchaus Potenzial zum Horror-Spiel des Jahres.