Die kommende Early-Access-Survival-Simulation Saurian zeichnet sich durch ihr hohes Maß an wissenschaftlicher Genauigkeit aus. Entwickler Urvogel Games möchte prähistorisches Leben so darstellen, wie es sich tatsächlich ereignet hat und greift deshalb oft auf aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung zurück. Dafür arbeitet man Hand in Hand mit anerkannten Experten auf den Gebieten Paläontologie, Archäologie und Biologie.
Project Lead Nick Turinetti veröffentlichte einen kleinen Beitrag, um näher auf aktuelle Forschung im Bereich der Dinosaurier-Ontogenese einzugehen. Das Wachstum wird eines der zentralen Spielbestandteile in Saurian werden und ist dementsprechend auf ein gesichertes wissenschaftliches Fundament angewiesen.
Pachycephalosaurus-Ontogenese
Der Pachy wird einer der spielbaren Pflanzenfresser in Saurian werden. Das Tier zeichnete sich durch seine typische Schädelkuppel aus, die es zur Verteidigung nutzte.
Eine Erkenntnis moderner Dino-Forschung ist, dass Dinosaurier häufig im Laufe ihres Lebens dramatische körperliche Veränderungen durchliefen. Anders als ihre modernen Nachfahren, die Vögel, brauchten Dinosaurier viele Jahre, um zu voller Größe heranzuwachsen. Sie begannen mit der Fortpflanzung, noch bevor das Skelett vollends entwickelt war.
Fossile Funde belegen, dass in der Gesamtzahl der Tiere sehr wenige Schlüpflinge vorkamen, da die Überlebensrate für kleine Dinos gering war. Im Vergleich dazu gab es eine große Anzahl Tiere im fortgeschrittenen Wachstumsstadium (geschlechtsreif, aber nicht ausgewachsen) und wiederum eine geringe Anzahl voll ausgewachsener Exemplare.
Artenvielfalt, ein Trugschluss?
Zudem entwickelten einige Arten einzigartige Merkmale wie Hörner, Kuppeln oder Kämme. Diese defensiven Strukturen tauchten oft sehr plötzlich in einer bestimmten Wachstumsphase bei den Tieren auf. Es war bei Forschern nicht unüblich, verschiedene Arten von Dinosauriern zu benennen, die in ein und derselben Region gefunden wurden, jedoch eine sehr unterschiedliche Ausprägung von Merkmalen aufwiesen.
Paläontologe Dr. Jack Horner wirbelte diese gängige Methodik mit einer Hypothese durcheinander, die besagt, dass diese verschiedenen Ausprägungen nichts weiter seien als Tiere ein und der selben Spezies – in unterschiedlichen Stufen ihres Wachstums. Horner geht so weit zu behaupten, dass bis zu einem Drittel aller bekannten Dinosaurier-Arten eigentlich nur unterschiedliche Wachstumsstufen anderer Arten sind. Pachycephalosaurus und seine vermeintlichen nahen Verwandten Dracorex und Stygimoloch seien ein solches Beispiel.
Bereits in der Vergangenheit musste man bei Urvogel Games einige Änderungen am Modell des Pachycephalosaurus vornehmen, nachdem wissenschaftliche Daten das bisherige Bild des Tieres verändert hatten. Das Entwicklerteam stellt sicher, dass es sich mit der Umsetzung ihres ambitionierten Projekts Saurian stets am Puls der Zeit befindet. Wir staunen ehrfürchtig.