In Spooky’s Jump Scare Mansion begeben wir uns in einem Horrorschloss auf eine Reise durch tausend Räume. Doch während diese zu Beginn nur mit Notizen und süßen Holzfiguren gefüllt zu sein scheinen, entfaltet sich Raum für Raum das wahre Grauen.
Die Story
Zu Beginn des Spiels erwartet uns eine sympathische Geisterdame namens Spooky. Sie stellt uns die Aufgabe, durch die tausend Räume ihres Hauses zu gehen. Also machen wir uns direkt auf den Weg. Anfangs ist alles noch ganz ruhig, wir finden ab und an eine Notiz, die anscheinend von einem unserer Vorgänger liegengelassen wurde. Immer wieder mal tauchen niedliche Holzfiguren aus den Wänden auf, die für einen kleinen Schrecken sorgen, aber bei genauerer Betrachtung noch alles andere als gruselig sind. Aber dann geht es richtig los: Plötzlich verfolgt uns eine grüne, geisterartige Gestalt, die ganz und gar nicht mehr so niedlich ist und uns nach dem Leben trachtet – und das ist nur der Anfang.
Auf unserer Reise erfahren wir nach und nach mehr über die zugrundeliegende Geschichte, die wir ganz im Sinne einer Schnitzeljagd aus den einzelnen Notizen zusammensetzen. Dabei gibt es für uns zwei verschiedene Enden zu entdecken, was für Wiederspielwert sorgt.
Was bietet Spooky’s Jump Scare Mansion?
Zuallererst: Es gibt zwei Versionen des Spiels auf Steam, eine kostenlose und die HD-Renovation, welche mit der Unity Engine aufgebaut wurde und deutliche Verbesserungen zur alten Version bietet. So besitzt sie einen VR-Modus sowie Bugfixes und 3D-Gegner-Modelle. Das Gameplay und die Story an sich bleiben jedoch gleich.
Das Spiel baut sich stufenartig auf: Zunächst lachen wir noch über die Holzfiguren von süßen Spinnen mit großen Kulleraugen, doch ganz schnell wird daraus ein Geistermädchen im Stil von The Ring – oder ein Todesengel in Hirschgestalt, der dämonische Worte murmelt. Wir haben keine Möglichkeit, uns zu verstecken. Als einziger Ausweg bleibt die Flucht. Später können wir uns noch selbst verteidigen, da wir eine Axt erhalten, die uns aber auch nicht gegen jeden Feind schützen kann. Dass wir verfolgt werden, erkennen wir an dramatischer Musik. Ansonsten werden wir von düsteren Geräuschen und dem Hallen unserer eigenen Schritte begleitet. Der Schwerpunkt liegt auf dem Erkunden der Räume und Notizen. Anfangs alle 50 und später alle 100 Räume finden wir einen Raum, um zu speichern. So müssen wir im schlimmsten Fall nach unserem Ableben 99 Räume von vorne durchstöbern. Dabei ordnen sich die Räume immer wieder ganz anders an. Nichts ist so, wie es vorher war.
Zudem dürfen wir auch alle 100 Räume neue und einzigartige Gegner kennenlernen, die uns ihren kalten Atem im Nacken spüren lassen, während sie uns durch die Räume jagen. Zum Teil haben diese auch eigene Deathscreens. Werden wir beispielsweise vom Puppenspieler erwischt, so macht er uns zu einer seiner Puppen. Pausen zum Durchatmen haben wir selten. Ab und an steht ein PC herum, an dem wir uns genauer über die Feinde informieren können. Eine Abwechslung zur düsteren Stimmung bringen uns die Arcade-Maschinen, die in manchen Räumen stehen und an denen wir bei Minispielen den Horror kurzweilig verdrängen können.
Was uns die gute Stimmung etwas zunichte gemacht hat, ist die begrenzte Vielfalt an Räumen. Von einhundert Räumen läuft man gefühlt zehnmal durch identische Gänge. Ebenso ist die Position der Gegner gleich. So trifft man beispielsweise den Puppenspieler immer in Raum 310.
Aufbauender Jump Scare Horror
Spooky’s Jump Scare Mansion ist sein Geld definitiv wert. Für 10 € auf Steam erhaltet ihr um die vier Stunden kurzweiligen Horror mit Wiederspielwert. Die Spielzeit variiert hierbei je nachdem, wie schnell man durch die Räume geht. Dabei ist vor allem die Steigerung des Horrors bemerkenswert: Auch eine niedliche, lächelnde Scheibe Toast kann gruselig sein, wenn sie vor einem aufploppt, während man von einem Todesengel verfolgt wird.