Die Verspätung, mit welcher The Other 99 ins Early-Access startet, tut dem Spiel ziemlich gut! Wir konnten das Spiel bereits seit Montag dem 22. August spielen. Was sich bis zum heutigen Tag getan hat und wie sich der Titel spielt, lest ihr im folgenden Beitrag!
Um was geht es in The Other 99?
In The Other 99 spielt ihr einen namenlosen Charakter, der auf einer Insel voller wahnsinnigen Mördern gestrandet zu sein scheint. Ihr benötigt vorrangig Nahrung und Wasser. Auch die KI-Pappkameraden benötigen genau die gleichen Dinge wie ihr. Einige laufen auf der Suche nach diesen durch die Wildnis, andere horten selber viele Ressourcen und wieder andere streifen in Gruppen umher, um zu morden. Denn die KI tötet auch untereinander. Ihr könntet theoretisch auch die gesamte Zeit in einer Höhle verbringen (genug Vorräte vorausgesetzt). Euer Ziel ist und bleibt es aber, der letzte Überlebende auf der Insel zu sein! Wie ihr das anstellt, ist komplett euch überlassen.
Gründe für die Verspätung
Ursprünglich sollte The Other 99 bereits im Juni erschienen sein. Deck 13 entschloss sich durch einige Fehler und Bugs im Spiel, den Start der Early-Access nach hinten zu verlegen. Die größten Probleme des Spiels waren die KI und die Performance. Oft geschah es in der Vorabversion, dass NPCs entweder gar nicht auf uns reagierten oder sie sich sitzend im Kreis drehten, bis sie despawnten. Die Performance war kurz vor dem ersten Update, welches Dienstag-Abend folgte, ein Graus. Jetzt, mit dem ersten Patch nach Release, ist sie für eine Alpha jedoch sehr stabil und erleidet nur sehr selten Einbrüche. Auch das Kampfsystem funktionierte noch nicht rund. Alles in allem haben die Entwickler aus Großbritannien noch einmal einiges herauskitzeln können. NPCs reagieren in den meisten Fällen korrekt auf die Anwesenheit des Spielers und Gruppen von Gegnern rennen sich nicht mehr gegenseitig im Weg herum. Zu der KI später aber mehr.
Stärken des Spiels
- Die größte Stärke des Spiels liegt klar in der vom Roman Herr der Fliegen inspirierten Idee der Überlebenden auf einer einsamen Insel, unter denen sich ein Konflikt entwickelt.
- In einem Multiplayer Battle-Royale ergeben sich viele Möglichkeiten, den Gegner auszuschalten. Allerdings sind diese oft eintönig. Es ist euch nicht möglich, auf kreative Art und Weise oder eventuell sogar durch Manipulation einen Spieler auszuschalten. In The Other 99 geht dies sehr wohl! Ob ihr Vorräte hortet und eure Gegner verhungern lasst, ihr euch stumpf in Rambo-Manier in den Kampf stürzt, schleicht oder einfach passiv dabei zuschaut, wie sich die Gegnerschaft selbst ausmerzt. All das und noch einiges mehr ist im Spiel möglich.
- Auch erzählt euch das Spiel mit Zetteln und Briefen ein paar Geschichten, welche zum Nachdenken anregen. Wie würdet ihr z.b reagieren, wenn nur noch drei Überleben auf der Insel sind und zwei andere neben euch, eigentlich eure Kameraden sind?
- Tolle Atmosphäre mit Tag- und Nachtwechsel! Die Atmosphäre, welche The Other 99 vermittelt, ist großartig. Regen, Blitze, Nebel und das Licht eines Lagerfeuers in der Ferne gestalten eine düstere und angenehm bedrückende Stimmung!
Schwächen des Spiels
- Das Kampfsystem ist momentan noch zu unausgereift. Man kämpft oder blockt nämlich nicht wie üblich. Mit [R] lockt ihr eure Sicht auf den Gegner. Schläge führt ihr aus, indem ihr die Maus bewegt und blocken könnt ihr, indem ihr die linke Maustaste drückt. Was auf den ersten Moment gar nicht einmal so schlecht klingt, wird durch die teilweise miese Umsetzung wett gemacht. Ein Treffer-Feedback ist so gut wie nicht vorhanden und die Bewegungen mit der Maus werden zu oft nicht erkannt.
- Das Verhalten der KI haben wir gemischt aufgenommen. Mal agiert sie nachvollziehbar auf Attacken und Bewegungen, nur um im nächsten Moment stumpf auf die Luft einzuschlagen oder scheinbar absichtlich an uns vorbeischlagen.
- Langweilige Kämpfe. Dieser Punkt setzt sich aus den ersten beiden Punkten zusammen. Es ist so gut wie unmöglich, von einem einzelnen Gegner getötet zu werden. Die Ironie der Geschichte? Es ist noch unmöglicher, sich von einer Gruppe Gegnern töten zu lassen. Denn diese rennen gerne mal gegeneinander und greifen leider immer getrennt an!
- kleinere Fehler wie ein erloschenes Lagerfeuer, an welchem ihr eure Fackel entzünden könnt, stören die Atmosphäre aber nur gering.
- Folgender Punkt ist Geschmackssache: Man findet extrem wenig Essen. Wasser findet man relativ häufig, während Essen eine Mangelware ist. Nahrung und Wasser müssen aber auch selten sein, da sie momentan die stärksten Gegner im Spiel sind!
Unser Fazit zu The Other 99
Das Spiel trumpft mit einem guten Konzept! Vielen Wege führen im Spiel zum Ziel. Nicht einmal gewalttätig muss man werden, um zu überleben. Viele kleine Geschichten ergeben sich, wenn man dazu bereit ist, sich auf die Suche nach Briefen und Zetteln zu machen. Trotz der Schwächen in der Umsetzung, möchten wir noch nicht von verschenktem Potential reden, da es sich bei The Other 99 um ein erst kürzlich ins Early-Access gestartetes Spiel handelt! Das Kampfsystem muss ausgebaut werden, die Performance ist in Ordnung, könnte aber für die Grafik besser sein. Unser dringendstes Anliegen ist die KI. Am Ende bekommt man für rund 15€ ein solides Early-Access Spiel! Wir hoffen, die Entwickler bügeln die momentanen Fehler schnell aus! Dann steht einem erfolgreichen Survival-Spiel nichts mehr im Wege!