Die Encurio GmbH mag auf den ersten Blick nur wenigen Menschen ein Begriff sein. Umso überraschter ist der Betrachter dann, wenn er erfährt, dass Sebastian Rahmel und sein Bruder Valentin – in der Gaming-Szene besser bekannt als Sarazar – und Erik Range alias Gronkh tragende Führungspersonen sind. Das dynamische Trio entschied bereits 2013, als Survival anfing zu boomen, die Produktion eines eigenen Genre-Titels aufzunehmen.
Drei Jahre Geheimhaltung, wofür?
Wie schaffte es das Projekt, drei Jahre unbekannt zu bleiben? Ganz einfach: 20.000€ Vertragsstrafe blühten einem Tester, falls er die Vertraulichkeitsvereinbarung brach. Doch jetzt ist die Katze aus dem Sack, und Valnir Rok wurde mit einem Trailer offiziell angekündigt. Wir sehen kämpfende Wikinger, Drachen und Trolle getragen von kraftvoller Musik. Ein episches Spiel soll es werden – und reiht sich doch inhaltlich hinter vielen aktuellen Titeln ein.
Ein Open World Survival soll es werden, das in der nordischen Mythologie sein Setting findet. Aber wie soll Valnir Rok in der Konkurrenz von Titeln wie ARK: Survival Evolved, Dark and Light oder Rust bestehen? Ein kleiner Überblick über die Features des Wikinger-Titels:
Lebhaftes Fantasy-Setting
Eine zu realistische Natur scheint das Team von Encurio abzulehnen: Sie folgen dem Erfolgsrezept und bringen Drachen mit rein. Zur literarischen Unterstützung hat das Team Bestseller-Autor Giles Kristian angeheuert, der bereits zahlreiche Vikinger-Romane in seinem Portfolio zu verbuchen hat.
Eine Demo-Quest im Pre-Alpha-Stadium.
Mit dessen Hilfe wurde eine umfassende Lore geschaffen, welche die Weltentstehung äußerst lebhaft mit Elfen, Zwergen, Göttern, Riesen, Drachen und Magie füllt. Dennoch werden wir in Valnir Rok ausschließlich Menschen spielen, die sich – wie gewohnt – ihre eigenen Konflikte schaffen. Kristian unterstützt auch im Questdesign, sodass der Titel von zahlreichen lorekonformen Quests und unser Charakter vielleicht sogar einer eigenen Heldengeschichte begleitet wird. Serverbesitzer sollen darüber hinaus in der Lage sein, sich eigene Quests und Storylines zu erstellen.
Crafting und Survival
Es gehört einfach dazu: Auch in Valnir Rok werden wir in der Lage sein, unserer Lieblingsbeschäftigung „Baumhacken“ nachzugehen – und auch alles andere was mitgeht, wird gesammelt und gejagt. Daraus kochen wir uns Mahlzeiten, craften uns Waffen und bauen Häuser. Frei nach dem Vorbild von Rust wird hier ebenfalls die Unity Engine genutzt und bis an ihre Grenzen getrieben, um uns Hunger, Durst, Schlafmangel und natürlich zahlreichen Gegnern auszusetzen.
Soziales Mit- und Gegeneinander
Im Zuge des Basebuildings wird es möglich sein, eigene Häuser und Dörfer für Clans zu errichten. Um die Atmosphäre zu wahren, wird das Bausystem auf kleinere und größere Hütten limitiert sein, die wir außerhalb und innerhalb geschützter Fraktionsstädte errichten können. Der stärkste Clan kann seinen Anführer zum Jarl krönen. Dazu sollen durch Kopfgelder und andere „Jobausschreibungen“ Spielerinteraktionen geschaffen werden, die wahrscheinlich für Roleplayer interessant werden dürften. Dabei können wir uns mithilfe bestimmter Quests oder Opfer die Zuneigung der Götter sichern, welche wir in Form von ausgewählten Boni erhalten.
Eine gelungene Mischung?
Insgesamt entdeckt man in Valnir Rok eine Zusammensetzung zahlreicher erfolgreicher Titel: Götterbeschwörung aus Conan Exiles, eine storygetriebene Open World wie in Dark and Light, ein soziales Konstrukt wie in The Black Death. Möglichst viel Inhalt zielt auf eine große Spielerschaft ab – doch es ist wichtig, dass das Gesamtkonzept funktioniert. Hiervon wird sich die Öffentlichkeit erstmalig auf der gamescom 2017 überzeugen können, wenn Valnir Rok der breiten Masse vorgestellt wird. Gerade die spontane Veröffentlichung von Dark and Light könnte dem Projekt vor Kurzem einen massiven Stein in seine Planung geworfen haben. Die Deutschen müssen jetzt nachziehen: Valnir Rok startet Anfang August mit einer Closed Beta, um schon September in die Early Access über zu gehen.