Es ist mal wieder soweit – Weihnachten. 365 Tage haben wir überstanden, und wieder einmal finden die Familien und Liebsten unter dem Weihnachtsbaum zusammen. Wir von Guided haben 365 Tage ein Auge auf das Thema Überleben. Doch wie passt das mit Weihnachten zusammen?
Weihnachten ist die Zeit des Miteinanders. Freunde, Familien und Liebste finden einen Abend gemeinsam Zeit. Sei es beim Abendessen, Gottesdienst, Party machen oder Geschenke öffnen. Ob sie direkt bei euch im Haus wohnen oder vielleicht sogar aus einem anderen Land angereist kommen, ist in diesem Moment weniger wichtig. An diesem einen Abend wissen wir die Gesellschaft der anderen über alles zu schätzen.
Eben hier schneidet sich der Punkt Survival. In den meisten Szenarien dieses Genres ist die Zivilisation zusammengebrochen. Ob Zombies, Naturkatastrophen oder Krieg – unsere Gesellschaft ist zerrüttet. Familien werden getrennt, bei dem einen ist das Schicksal ungewiss, bei dem anderen traurige Gewissheit.
Wenn ich mich nur in meinem Bekanntenkreis umblicke, sehe ich viele glückliche Menschen, die mit ihrer Familie zusammen sind. Aber auch einen Soldaten, der in diesem Jahr im Kampfeinsatz verwundet wurde. Einen Kriegsflüchtling, der hier in Deutschland seine Ausbildung abschließt und im kommenden Jahr heiratet. Eine Frau, die Weihnachten alleine verbringen wird – das ist sie inzwischen gewohnt. Eine Witwe, die nach dem Tod ihres Mannes ihr Land zurückgelassen hat und Heiligabend wohl im engsten Freundeskreis verbringen wird. Oder auch Familienmitglieder, die ich seit Jahren und Jahrzehnten nicht mehr getroffen habe, man hat sich verloren oder auseinandergelebt.
Sie alle haben das Jahr überlebt.
Wir gedenken an dieser Stelle den Opfern des Anschlags in Berlin. Sie hatten leider nicht so viel Glück - möge das Jahr 2017 Gutes für deren Angehörige sowie für alle Verletzten bereithalten.
Als einer der letzten Überlebenden in New York streifen wir mit starker Bewaffnung durch die menschenfeindliche Umgebung. Der eisige Wind bläst uns ins Gesicht. Scharen von anarchischen Krawallmachern erledigen wir mit dem Sturmgewehr. Hilflose Zivilisten versorgen wir mit Wasser und Medizin. Wir fürchten den Tod nicht, das hier ist alles neu und aufregend. Inzwischen werden die meisten Spieler das Szenario von The Division wiedererkennen. Dass damit bis auf den Temperatur-Unterschied auch der tödliche Straßenkampf in Aleppo gemeint sein könnte, scheint unterzugehen. Syrien ist schließlich nicht New York... und die Realität oft härter, als man im Alltag zu denken vermag.
Angesichts der Ironie in dieser Sache müssen wir uns im Klaren sein, dass da draußen Menschen genau dieses Szenario durchmachen müssen. In genau diesem Moment. Aktuell toben weltweit dutzende Kriege und Konflikte mit tausenden von Opfern in jedem Jahr. Die Folgen davon spüren wir: Unsere Soldaten brechen auf zu Auslandseinsätzen, Millionen von Flüchtigen irren heimatlos umher. Ohne Pause, ohne zweites Leben. Sie können ihren Alltag nicht unterbrechen für eine warme Mahlzeit unter Familienangehörigen - sie wissen oft nicht einmal, wo ihre Familien sind. Im Gegensatz zu den Charakteren in Videospielen sind es jedoch nicht nur junge, muskelbepackte Allround-Talente, sondern auch Kinder, Kranke und Alte.
So kämpfen gerade unzählige Menschen für fremde Reichtümer. Für Werte, die nicht ihre eigenen sind. Um ihre Familien zu versorgen - oder einfach nur, um sie noch einmal sehen zu können.
Viele von ihnen haben das Jahr nicht überlebt. Und viele werden es nicht mehr überleben.
Helft den echten Helden: Spendenlink für das Deutsche Rote Kreuz