Wenn morbide Spielzeugpuppen zu lange am Ektoplasma-Lolli gelutscht haben und in der Folge einen blutigen Amoklauf hinlegen, ist das weder im Bereich des Films noch auf dem Sektor der Computerspiele einer Notiz wert. Spezialisiert sich ein Entwicklerstudio jedoch auf Spielzeug mit Paranormal-Antrieb, wird die Sache gleich deutlich interessanter – wie etwa im Falle von Coven Games‘ Witchkin.
Toy Story: Paranormal Edition
Zwar brillieren die Texaner mit ihrer Story um eine Kindesentführung nicht unbedingt, doch wissen sie diese Schwäche aufzuwiegen. So ist der Mädchenretter ausnahmsweise einmal nicht der Vater, Dwayne „The Rock“ Johnson oder Bachelor Sebastian, sondern der mutmaßliche kleine Bruder – folgerichtig selbst noch ein Kind. Und was sollten Kinder, die gesund und munter bleiben wollen, tunlichst vermeiden? Auf spitze oder scharfe Objekte zu treten, sehr richtig.
Mit diesem ungewöhnlich verwundbaren Protagonisten bewegt ihr euch durch das Anwesen, in dem euer Schwesterchen gefangengehalten wird; einem texanischen Spuk-Farmhaus der 20er Jahre. Hier residiert, wie mehr als nur angedeutet, jede Menge Spielzeug, das zu unser aller Überraschung keineswegs zur Innenausstattung gehört. Vielmehr handelt es sich bei all den Puppen und sonstigen Obskuritäten um die „Kinder“ der Entführer, welche somit … selbst Spielzeug sind?
Die Spielbeschreibung lässt darauf schließen, sodass es dieser „Hide-n-Sneak“-Horror-Nummer wahrlich nicht an originellen Ansätzen fehlt. Selbst optisch präsentiert sich Witchkin relativ unkonventionell, indem es sein Unreal-Engine-4-Geschehen mit einem 20er-Jahre-Filmeffekt belegt. Garniert wird das Ganze schlussendlich mit den besten Features (oder auch Hürden) aus ungefähr zehn Jahren Survival Horror: Ihr müsst euch u.a. natürlich verstecken, auf die Batterien eurer Taschenlampe achtgeben und manchmal sogar die Luft anhalten.
Jetzt und hier: Witchkin Demo für alle
Das alles wissen wir aus der kostenlosen Witchkin Demo, die ihr seit gestern auf Steam herunterladen könnt. Gemessen an der bisherigen Entwicklungszeit von ungefähr einem Jahr ist das Ergebnis schon recht beachtlich, wobei Coven Games noch etwas am Impact der Gegner werden arbeiten müssen. Beispielsweise fehlt dem omnipräsenten Kreisch-Püppchen aktuell die Fähigkeit, ihren Schrei durch unser Mark und Bein zu leiten.
Zum Release-Termin ist leider noch nichts bekannt, doch wir sind definitiv entzückt genug, um uns an Covens Fersen zu heften und euch bezüglich Witchkin auf dem Laufenden zu halten.