Der Free2Play-Shooter Hired Ops spielt in demselben Universum wie Escape From Tarkov, doch kann das gut sein oder solltest du die Finger davon lassen? Wir haben den Shooter 8 Stunden lang getestet, hier ist unsere Meinung.
Worum geht's: Vor wenigen Tagen ist der Free2Play-Shooter Hired Ops aus Steams Early Access ausgetreten und seitdem kostenlos spielbar. Da Hired Ops in demselben Universum angesiedelt ist, wie Escape From Tarkov, haben wir uns gefragt, ob der Shooter gut oder schlecht ist. Hier kommt die überraschende Antwort.
Der Hintergrund: Viele wissen das gar nicht, aber Escape From Tarkov teilt sich sein "Russia 2028"-Universum mit vielen anderen Medien. So gibt es die Webserie "Raid", die Tarkov's Vorgeschichte erklärt, aber auch weitere Games.
Allen voran natürlich Contract Wars, aus dessen Überresten Battlestate Games Escape From Tarkov formte. Eine Schwesterfirma von BSG entwickelte in den letzten Jahren eine weitere IP für das Universum: Hired Ops. Doch kann ein Free2Play-Shooter in diesem Kontext überhaupt gut sein? Wir klären das.
Gemeinsamkeiten mit Tarkov: Beginnen wir doch beim Offensichtlichen, den Parallelen zwischen Tarkov und Hired Ops. Trotz desselben Universums finden sich hier erstaunlich wenig Gemeinsamkeiten.
Was sofort ins Auge springt, ist die Optik und Aufmachung des Shooters. In Hired Ops werden nämlich dieselben Grafik-Assets verwendet, die BSG auch im Taktik-Shooter Escape From Tarkov benutzt.
Zudem greift das Spiel innerhalb der kurzweiligen Matches auf ein Tarkov-ähnliches, wenn auch abgespecktes, Medizinsystem zurück. Fehlerfrei ist das aber nicht, denn oft bricht dein Bein, auch wenn du in den Kopf oder Brustkorb getroffen wirst. Es scheint fast ausgelost, welche Region verwundet wird. Und tada, das war auch schon alles. Ab hier geht Hired Ops seinen ganz eigenen Weg.
Das sind die Key-Features: Ab hier müssen wir Hired Ops behandeln wie ein eigenes Spiel und nicht wie einen Ableger von Tarkov. So plump das klingen mag, es ist schließlich ein eigenständiges Projekt mit ausgekoppeltem Entwicklerstudio.
Zu den Kerninhalten von Hired Ops gehören:
Während der Early-Access-Phase wurde der Free2Play-Shooter von den Testern übrigens als sehr gut empfunden. Diese Einstellung mag aber auch davon getrübt sein, dass Tester oft mit Bekannten oder Freunden spielen mussten. Allzu oft hat sich die EA-Fassung nämlich nicht verkauft.
Und das zeigt sich auch in den aktuellen Spielerzahlen. Mit rund 1.700 Spielern gleichzeitig sind die zwar nicht außerordentlich schlecht, auf Dauer ist das aber keine gesunde Spieler-Menge. Dennoch empfinden diese Hired Ops als soliden Shooter für Fans alter Call Of Duty oder Battlefield-Ableger.
Unterscheiden wollen sich die Entwickler von genau dieser Konkurrenz mithilfe der Missionen. Diese wählst du vor einer Runde aus und versuchst sie anschließend zu erfüllen. Die Aufträge sind dabei recht simpel. Mal musst du 10 Gegner mit Headshots töten, mal selten sterben -- Standardkost also, macht dennoch Laune!
Kippt hier das Spiel? An dieser Stelle scheint die Fassade zu bröckeln. Hired Ops versucht sich nicht wirklich hinter dem Namen Escape From Tarkov zu verstecken. Genau das ist eine gute Entscheidung, denn besonders viel haben die beiden, wie du sicher merkst, nicht gemein.
So zum Beispiel das Anpassen der Waffen oder des eigenen Aussehens. Das wird übrigens auch mit Echtgeld unterstützt. Es fühlte sich in unserer 8 Stunden langen Spielsitzung nicht an, als mache es einen großen Unterschied, ob wir Geld investieren oder nicht.
Das ohnehin seichte Gunplay wird durch Attachments kaum bis gar nicht beeinflusst. Die Waffen fühlen sich zwar nicht besonders machtvoll an, lassen dich aber echten Rückstoß spüren. Draufhalten und dann Abenteuer-Dauerfeuer ist nicht bei jeder Waffe angesagt.
Doch wenn du einmal Schießen kannst, ohne mit Lags zu kämpfen, die häufig auftreten, ist das nicht weniger befriedigend als einen Gegner in besagtem CoD oder Battlefield über die Wolga zu buxieren.
Stark abhängig von dir: Ob dir Hired Ops Spaß bereitet oder nicht liegt zum einen an deiner Erwartungshaltung an einen Free2Play-Shooter und zum anderen daran, was die Entwickler noch mit dem Spiel vorhaben.
Zum aktuellen Zeitpunkt mag das Gameplay solide wirken, motiviert aber nicht und bietet auch keine Anreize, länger als ein oder zwei Matches dabei zu sein. Wir empfehlen nicht nur, die Bugs, Lags und Desync zu beheben, sondern vor allem, das Gunplay sowie Movement zu überdenken.
Spricht man mit Hired Ops nicht genau die Spieler an, die eben keinen 0815-Shooter spielen wollen? Sollte man sich nicht gerade im Tarkov-Universum auf die Stärken der Vorlage berufen? Wir glauben ja!
Es ist... Okay: Würde Hired Ops Geld kosten, würden wir dir vermutlich von einem Kauf abraten. Da der Shooter allerdings jedem frei zur Verfügung steht, sagen wir: Probier es aus. Bist du auf der Suche nach kurzweiligen Spaß, könnte Hired Ops für dich tatsächlich einen Blick wert sein. Wir sind jedenfalls auf unsere nicht vorhandenen Kosten gekommen.