Mit Friday the 13th: The Game metzelt sich der Maskenmörder Jason Voorhees durch die heimischen vier Wände. Egal ob auf dem PC, PS4 oder der Xbox One – es wird in jedem Fall blutig. Wir sind in die Rolle von Jason geschlüpft und haben Camp Crystal Lake unsicher gemacht, aber auch als Counselor haben wir nervenaufreibende Runden erlebt. Lest in unserem Review, was euch im Spiel von IllFonic erwartet.
Jason ist zurück!
Der 80er Kultslasher Jason Voorhees ist zurück – nicht etwa auf der großen Kinoleinwand, sondern auf den aktuellsten Spiele-Konsolen. In Friday the 13th: The Game übernehmen wir entweder die Rolle von Jason selbst oder einem von zehn Teenagern. Das Spielprinzip ist simpel: Als Jason müssen wir die restlichen Spieler in Slashermanier fertigmachen, während wir als Teen aus einem der drei Level entkommen müssen.
Auf der Jagd
In der Rolle von Jason Voorhees starten wir unsere Matches mit nur einem von vier Fähigkeiten, dem Teleport. Mit dem Port können wir uns in nur einem Augenblick überall hinbewegen und die anderen Spieler überraschen. Da Jason langsamer als seine Opfer ist, sind wir auf solche Fähigkeiten angewiesen. Overpowered? Nein, denn wer die Filme kennt weiß, dass Jason einfach so unverhofft irgendwo auftauchen kann und genau diese Momente will IllFonic kreieren.
Die restlichen Fähigkeiten werden im Laufe eines Matches freigeschaltet – Jason wird also immer stärker. Mit dem „Sense“ können wir Geräusch-Quellen ausfindig machen und laute Spieler aufspüren. Der kurze Geschwindigkeitsschub als dritter Skill lässt uns schnell und unentdeckt von A nach B kommen – perfekt um andere Spieler zu überraschen. Mit dem vierten und letzten Skill können wir besser hören und bei unseren Opfern die Gefahrenmusik verstummen lassen.
Als Jason ist es unsere Aufgabe, innerhalb von 20 Minuten alle Spieler zur Strecke zu bringen. Dabei können wir Fallen aufstellen, mit Messern werfen, sie einfach mit unserer Waffe umhauen oder sie greifen und einen der brutalen und spektakulären Killmoves benutzen. Setzen wir alle Fähigkeiten gut ein oder kombinieren sie, haben die meisten Spieler keine Chance zu entkommen – Jason ist einfach zu stark und das ist gut so.
Auf der Flucht
Als einer der zehn verschiedenen Teenager sind wir auf der Flucht vor Jason. Gemeinsam mit den anderen Spielern oder alleine machen wir uns auf die Suche nach Waffen, Medizin und diversen Objekten zum Reparieren der Fluchtmöglichkeiten. Dabei können wir – anders als Jason – durch Fenster steigen, Türen versperren und schneller rennen – verstecken ist auch eine Möglichkeit, die Runde sicher zu überstehen.
Die Teens bieten dabei verschiedene Statuswerte wie Schleichen, Stärke, Ausdauer und vieles mehr. Auch verschiedene Perks können wir freischalten und ausrüsten, um unseren Charakter immer weiter zu verbessern. Die Perks unterscheiden sich in der Qualität zum Teil stark – so gibt es normale Perks, die kaum Verbesserungen mit sich bringen und seltene oder gar epische Perks, die uns einen großen Vorteil verschaffen.
Haben wir erst einmal genügend Ausrüstung für uns gefunden, suchen wir nach Objekten wie Benzinkanister, Schlüssel, Batterien oder einer Schraube für das Boot. Die größeren Items müssen wir dabei jeweils einzeln zum Fahrzeug unserer Wahl schleppen und per Minispiel anbringen. Jason kann uns aber gehörig dazwischenfunken – Vorsicht ist angesagt! Ist alles beisammen, kann das Fahrzeug gestartet werden und wir können fliehen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Polizei zu verständigen, die nach fünf Minuten auftauchen. Laufen wir zum Ausgang, sind wir sicher.
Eine letzte und sehr schwierige Möglichkeit das Spiel als Counselor zu bestehen ist es, Jason zu töten. Es ist möglich, aber ohne Teamplay nicht zu bewältigen. Mehrere Aufgaben müssen in der richtigen Reihenfolge und zum korrekten Zeitpunkt absolviert werden – umso spektakulärer ist dann aber auch der davongetragene Sieg.
Wir schnetzeln durch die Bugs
Der Start von Friday the 13th: The Game lief alles andere als Rund – der massive Ansturm der Spieler hat die Server gecrasht und noch immer kommt es zu Serverproblemen. Bugs und Glitches trüben das Spielvergnügen – auch unser erster Ingame-Tod war einem Bug geschuldet – wir hingen in der Wand fest, weil Jason uns attackierte, während wir durch ein Fenster entkommen wollten. Spieler berichten außerdem von weiteren Bugs und Glitches, die zum Teil für Lacher sorgen aber viele Spieler auch vom Spiel losreißen – unter anderem können keine Perks gekauft werden und Erfahrungspunkte zum Levelaufstieg werden nicht gutgeschrieben.
IllFonic arbeitet bereits auf Hochtouren daran, alle Fehler zu beseitigen und veröffentlicht einen Patch nach dem anderen. Die Gesamtsituation ist dennoch nicht zufriedenstellend und ein Kauf wird von vielen Seiten vorerst abgeraten, zumindest, bis alles wieder vernünftig läuft. Auch wir sagen lieber: Wartet ab.
Düster aber schön
Ob am Camp Crystal Lake, der Packanack Lodge oder in Higgins Haven, die Maps wirken atmosphärisch und sind den Arealen aus den kultigen Slasherfilmen nachempfunden. Hier haben die Entwickler besonders darauf geachtet, dass die Level detailgetreu sind – selbst die Packanack Lodge wurde mithilfe der original Blaupausen nachgebaut und ist jetzt Kern der Packanack Map.
Die Grafik und das Leveldesign sind hübsch anzusehen und werfen uns in die 80er zurück. Passend dazu sind die Effekte, wenn Jason seine Fähigkeiten benutzt. Unter anderem bekommen die Opfer einen Vorspuleffekt oder einen Filmfehlereffekt, wie es typisch für die damaligen VHS-Kasseten war – ein tolles Gimmick, gerade für die ältere Generation unter den Spielern.
Während die Killmoves von Jason brutal und schön anzusehen sind, haben die Counselor zum Teil lächerliche Animationen. Gerade die Gesichtsausdrücke wirken oftmals so, als wären sie im Schock eingefroren – die Augen ploppen fast aus dem Kopf und die weit aufgerissenen Münder eignen sich als Fliegenfänger.
Fazit
Friday the 13th: The Game macht eine Menge Spaß – gerade gemeinsam mit Freunden wird das volle Potenzial genutzt. Kaum ein anderer Slasher ist so bekannt wie Jason Voorhees und in seine Rolle zu schlüpfen, um die Teenies zu jagen und brutal zur Strecke zu bringen, erfüllt unsere Horrorherzen mit Freude. Aber auch als Teenie auf der Flucht wird es spannend und die Atmosphäre ist einzigartig – egal ob wir am Suchen sind, davonrennen oder uns Jason entgegenstellen, so schnell wird es nicht langweilig.
Die Bugs, Glitches, seltsamen Animationen und die Serverprobleme trüben jedoch deutlich den Spielspaß und auch für eine Langzeitmotivation wird nicht gesorgt. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir keine Empfehlung aussprechen: Wartet lieber, bis alle Fehler behoben sind.
Wir werden unser Review noch einmal anpassen, sobald der Einzelspielermodus fertiggestellt ist.