In den letzten Jahren hat sich die Gaming-Landschaft immer mehr verändert und auch neue Alters-Zielgruppen erreichen können. Neueste Statistiken zeigen jetzt, dass es beinahe zu einem Polsprung bei den Gamern kommt: Spieler im Alter von Schülern und Studenten zocken wohl am aller wenigsten.
Worum geht’s? Guided hat seit wenigen Tagen einen eigenen YouTube-Kanal und wir betreiben seit einigen Monaten (bislang eher unregelmäßig) unsere Kanäle auf Social Media (via linktr.ee). In den Statistiken können wir euer Alter sehen — hättet ihr nicht gedacht, was? Dabei wird klar: Der Großteil unserer Zuschauer und Stammleser befindet sich grade im Alter von 25 bis 40 Jahre. Da haben wir uns gefragt: Ist das überall so, und wie steht es eigentlich um die jungen Gamer unter uns?
Der klassische Gamer wird immer älter, zeigen Umfragen
In unseren Recherchen berufen wir uns auf diverse Ersteller von Statistiken und Umfragen zum Thema Gaming und Alter. Doch aus allen Statistiken geht klar hervor, dass das Durchschnittsalter von Gamern immer höher wird. 2014 war der Gamer im Schnitt 31 Jahre alt. In 2022 lag das Alter dann schon 37 und nur ein Jahr später rutscht das Alter auf 39 Jahre.
Zudem scheinen einige typische Lebensabschnitte die Statistiken zu teilen (via socialmediastatistik.de):
- 6-9 Jahre: 7 % – Eltern kontrollieren meist Zugriff auf diese Medien.
- 10-19 Jahre: 16 % – Junge Schüler haben etwas mehr Zeit fürs Zocken.
- 20-29 Jahre: 14 % – Menschen in den 20ern beschäftigen sich oft mit der Planung ihrer Zukunft.
- 30-39 Jahre: 18 % – Hier ist eine gewisse Stabilität im Leben erreicht.
- 40-49 Jahre: 15 % – Kinder werden älter und benötigen mehr Aufmerksamkeit
- 50-59 Jahre: 18 % – Kinder verlassen das Haus und die Freizeit wird länger.
- 60-69 Jahre: 11 % – Diese Generation hat gemeinhin weniger mit Gaming am Hut.
Disclaimer: Bei den Feststellungen zur Fluktuation der Statistik, handelt es sich unsererseits um eine Einschätzung der Lage. Bezogen ist das zudem auf die klassische Lebenslaufbahn, die mit kommenden Generationen sicher weiter aufgebrochen werden.
Junge Gamer investieren weniger Zeit in Videospiele
Das Durchschnittsalter steigt in der Gaming-Landschaft. Das bedeutet aber nicht, dass Studenten und Schüler die zocken, weniger zocken, richtig? Doch, genau das ist der Fall, wie eine Umfrage von ExpresssVPN zu dem Thema zeigt:

In der Infografik kannst du sehen, dass je älter der Gamer, desto mehr Zeit investiert er/sie in Videospiele. Nur 8 % der 16- bis 25-jährigen Gamer investieren mehr als 2 Stunden pro Tag in Videospiele. 18 % spielen rund eine Stunde pro Tag und 47 % der Befragten im Alter von 16 bis 25 spielen gerade einmal 30 bis 45 Minuten pro Tag.
Im Vergleich dazu die Altersgruppe 46 bis 55. Hier spielen rund 27 % der Befragten mindestens 2,3 Stunden pro Tag. Über Zweidrittel davon stecken sogar rund 3,4 Stunden und mehr in Games.
Woher stammt die Diskrepanz beim Alter und investierter Zeit der Gamer?
Hier könnte es diverse Ansätze geben, von denen man alle aber nur schwierig beweisen kann. Hier mal ein paar Ideen, warum Ältere deutlich mehr zocken:
- Die finanzielle Situation
- Stagnation der Branche
- Smartphone & Gaming
Die Finanzen: Zum einen gähnt der Geldbeutel vieler Jugendlicher vor Leere, da neben der Schule & freizeitlichen Verpflichtungen oft keine Zeit für einen Nebenjob bleibt. Bis zu einem gewissen Alter ist Arbeit für Schüler ohnehin keine Option. Dann muss man mit dem geringen Taschengeld oder den Geschenken der Familie haushalten. Ältere Gamer haben meist einen festen Job und können sich das Hobby Gaming besser finanzieren.
Da erinnere ich mich an meine Schulzeit, in der es nur wenige Male im Jahr ein neues Spiel für mich gegeben hatte. Geburtstag, Weihnachten, vielleicht mal Ostern — wenn rabattiert! Hier musste ich mich gut entscheiden, welches Spiel ich gerne zocken würde. Zwischen Dutzenden AAA-Releases im Jahr auszuwählen? Schwierig? Zu meinem 15 Geburtstag gab es für mich Assassins Creed 3 und das habe ich ewig gespielt, bis es durchgespielt war! Und dann? Ja, das war es. Durchgespielt und zurück ins echte Leben, bis Weihnachten!
Meine Spielstunden stiegen erst dann immer weiter, als ich das Hobby selbst finanzieren konnte und mir teurere Hardware zugelegt hatte. So wie mir geht es sicherlich auch vielen Gamern da draußen, die gerade zwischen 12 und 18 Jahren alt sind.

Die Stagnation der Branche: Spieler meiner Generation oder die vorangegangenen erlebten die Entwicklung von Videospieltechnik live mit. Jedes Jahr sahen Spiele besser und besser aus. Von Pixeln in den 80ern zu ersten Polygonen- und Voxel-Experimenten in den 90ern bis hin zur heutigen Supergrafik. Aber in den letzten 10 bis 12 Jahren hat sich nicht so viel getan. Weder bei der Physik von Spielen noch der allgemeinen Optik passieren Sprünge, wie in den frühen 2000ern. Schauen wir uns nur einmal Grand Theft Auto 5 von 2013 an, das Spiel ist 10 Jahre alt und kann noch immer mit vielen heutigen Titeln mithalten. Battlefield 4, auch 2013, erkennst du wirklich einen großen Unterschied zu BF 2042?
Worauf will ich hinaus? Beim Freundetreff darüber philosophiert, wie Spieler in 10 Jahren aussehen könnten, wenn wir „heute” schon Grafikbretter wie Far Cry 3 oder Halo 4 haben. Was irgendwann möglich ist und wie wir uns Spiele vorstellen, die in der Zukunft erscheinen — totale Faszination. Stellte sich heraus: Die Games heute sind gar nicht so anders als noch vor 10 Jahren. Im Gegenteil, in Sachen Gameplay und drehen wir uns absolut im Kreis. Spieler, die 2012 das erste Game bewusst gezockt haben, sehen zu heute einfach keine Entwicklung.
Smartphone & Gaming: Sicher spielt auch die Pandemie-artige Verbreitung des Smartphones eine Rolle bei den schrumpfenden Zahlen der jungen Gamer. Ein Idle-Game hier, Candy Crush da, reicht. Nebenbei Social Media für Stunden durchforsten und dann fix den Freunden getextet. Da braucht es vielleicht keine Gruppe an Leuten mehr beim Zocken. Man textet, schickt sich Memes und schaut Livestreams. Warum noch selbst alleine zocken? Erneut müssen wir sagen, dass das nur unsere Vermutungen sind. Ob da was dran ist, kannst du uns gerne in den Kommentaren schreiben.
Deine Erfahrung zählt – Was denkst du?
Wie steht es um dich? Verrate uns in den Kommentaren, wie viele Stunden du spielst und wie alt du bist!