Am 10. Juni 2022 erscheint mit The Quarry der neueste Horror-Streich der Until Dawn und The Dark Pictures Anthology Macher und verspricht erneut spaßige Abende, ob alleine oder mit Freunden im Couch-Koop. In unserem Spoilerfreien Review erfährst du, was dich erwartet.
Infos im Überblick:
Supermassive Games, die Macher von Until Dawn und der The Dark Pictures Anthology, haben sich dazu entschlossen, noch vor dem vierten und finalen Dark Pictures Teil, ein weiteres Game im Horror-Genre zu veröffentlichen. The Quarry setzt dabei auf bekannte Features und eine filmreife Inszenierung. Im Grunde ist es ein interaktiver Horrorfilm, den du alleine oder gemeinsam mit Freunden im Couch-Coop genießen kannst.
Als Spieler übernimmst du in The Quarry die Kontrolle von mehreren jungen Erwachsenen, die als Betreuer im Camp Hacketts Quarry den Sommer verbringen. Während der vielen Zwischensequenzen, in der die Geschichte vorangetrieben wird, musst du immer wieder wichtige Entscheidungen treffen, die den Ausgang der Story beeinflussen. Zwischendurch darfst du aber auch selbst die Figuren steuern und Hinweisen nachgehen, um den Geschehnissen vor Ort auf die Spur zu kommen.
Wie wichtig deine Entscheidungen sind, merkst du spätestens dann, sobald der erste Charakter stirbt. Das ist auch eines der markantesten Features der Supermassive Games Spiele. Jeder Charakter kann unwiderruflich das Zeitliche segnen und so den Spielverlauf beeinflussen. Am Ende können alle überleben, oder auch niemand, es liegt ganz bei dir. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es im Spiel bis zu 186 verschiedene Enden geben soll.
Da wir in diesem Review nichts schönreden möchten, kommen wir einfach direkt zum Punkt und sagen dir, was wir an The Quarry gut sowie schlecht finden und wie sich der geistige Nachfolger im Vergleich zu den anderen Teilen schlägt.
Visuell beeindruckend: The Quarry ist ein visuell wirklich hübsches Spiel, dass stark von der dunklen Atmosphäre profitiert. Das gesamte Spiel findet innerhalb einer Sommernacht statt und gerade der strahlende Mond sorgt für schöne Bilder im Camp von Hacketts Quarry. Hier wirken die Szenen und Charaktere stellenweise sehr real und der Eindruck eines Films wird noch stärker vermittelt.
Atmosphärische Soundkulisse: Auch die Sounds sowie Musik sind für das Feeling besonders wichtig und hier macht The Quarry ebenfalls einen guten Job. Ob wir nun mit unserem Charakter durch den finsteren Wald laufen oder die cineastischen Zwischensequenzen genießen, die Musik hat uns nicht enttäuscht.
Faires Gameplay: The Quarry bietet nach dem ersten Durchspielen oder sofort mit der Deluxe Edition ein "Todes-Rücklauf-System" an. Mit dem kannst du, sobald einer deiner Charaktere das Zeitliche segnet, bis zu dem Punkt zurückspulen, wo du eine falsche Entscheidung getroffen hast. Das Ganze kannst du 3 Mal pro Durchgang verwenden und rettest so vermutlich Leben.
Auch die QuickTime-Events dürfen in einem Supermassive Games Titel nicht fehlen, sind hier aber deutlich leichter gestaltet. Du hast ausreichend Zeit, diese zu bewältigen und musst oftmals nur die Pfeiltasten oder den Joystick vom Controller nutzen. Außerdem bietet The Quarry weitere Einstellungsmöglichkeiten, um alles noch einfacher zu machen. Das ist vor allem für Spieler und Spielerinnen mit Handicap gedacht, damit auch Sie das Spiel genießen können.
Charakter-Entwicklung: Die Charaktere wirken im ersten Moment sehr Klischee behaftet. So gibt es die hübsche Blondine, die offenbar leicht zu haben ist, es gibt den dümmlichen Sportler und den Nerd. Im Laufe der Story zeigen sie dennoch mehr Profil und können dir ans Herz wachsen. Es handelt sich hierbei zwar nicht um sehr starke Charakter-Entwicklungen und sie haben alle auch was mit deinen Entscheidungen zu tun, aber dennoch finden wir die Charaktere am Ende durchweg toll. Eine bunte Mischung, die den Flair der alten Horrorfilme einfängt und mit modernen Elementen mischt.
Gesichts-Animationen aus der Hölle: An diesem Punkt muss man sagen, dass Supermassive Games Gesichts-Animationen noch nie wirklich drauf hatte. Dank Motion Capture Technologie sieht zwar alles möglichst real aus, aber das wirkt in den meisten Fällen stark aufgesetzt. Oftmals wirken die Figuren wie Puppen, deren Gesichtsakrobatik oder Feinmotorik aussetzt. Fans der Supermassive Games Titel kennen das bereits und können darüber hinwegsehen, wir würden uns dennoch eine Verbesserung wünschen.
Theater Synchro: Wer der englischen Sprache mächtig ist, dem empfehlen wir, den Titel auf Englisch zu spielen. Versteht uns nicht falsch, die deutsche Synchro ist gut und passt zu jedem Charakter. Es gibt auch Szenen, die wirklich beeindruckend sind. Aber in vielen Fällen wirkt die Synchro etwas überspitzt, wie aus dem Theater und sorgt oft für eher lustige Momente. Und das in einem Horror-Spiel. Kann man mögen, muss man aber nicht.
Gameplay ist eintönig: Das Gameplay ist typisch für die Supermassive Games Titel und wer nichts anderes erwartet, wird hier glücklich. Aber dennoch:
Es gibt, wie in einem interaktiven Film üblich, sehr viele Zwischensequenzen, in denen du hin und wieder Entscheidungen triffst. Zwischen diesen Sequenzen läufst du mit deinem Charakter gemütlich durch die Gegend, als sei alles in Ordnung und suchst nach Hinweisen. Es wirkt dann so, als ob die Charaktere vergessen haben, in welcher Situation sie sich befinden.
Im gesamten Spielverlauf werden auch keine neuen Features ins Spiel gebracht und so breitet sich schnell eine gewisse Langeweile aus. Klar, du kannst auch mal schießen, aber das passiert eher selten. Auch sonst gibt es kaum etwas zu tun. Sehr wenige Rätsel, viele eintönige Laufpassagen und Hinweise, die man manchmal nach dem Finden gar nicht mehr ein weiteres Mal ansehen kann. Wir hätten uns hier mehr Innovation gewünscht.
Die Story: Ohne zu spoilern, versuchen wir mal auf den Punkt mit der Story einzugehen. Diese gestaltet sich zu Beginn noch recht interessant, da der Prolog schon für Rätselraten sorgt. Diese Spannung verfliegt jedoch sehr schnell, da die Geschehnisse um Hackitts Quary früh vorhersehbar werden. Uns wurde beim Spielen schnell klar, worum es eigentlich geht und auch im weiteren Spielverlauf gab es kaum noch Überraschungen.
Im Gegensatz zu Until Dawn oder den The Dark Pictures Anthology Teilen, gab es hier keinen "Aha"-Effekt. Wir dachten uns beim Spielen, auch am Ende, einfach nur: "Ah ja. War klar". Schade eigentlich, denn Supermassive Games kann eigentlich tolle Geschichten erzählen, die mit Plot Twists im gesamten Spielverlauf für Spannung sorgen.
Im Vergleich: Wenn wir alle bisher veröffentlichten Titel von Supermassive Games in Betracht ziehen und wir eine Wertung hinzufügen müssten, also:
Reiht sich The Quarry unserer Meinung nach irgendwo zwischen Man of Medan und Little Hope ein. Wobei Until Dawn noch immer der beste Titel ist und House of Ashes auch hervorragend war.
Ist das Spiel was für dich?
Unsere Meinung: Supermassive Games setzt in The Quarry bekannte Features aus ihren vorherigen Titeln fort und erschafft erneut einen spannenden und kurzweiligen interaktiven Horrorfilm. Das Level-Design und die Szenerien sind wirklich hübsch umgesetzt und auch der atmosphärische Sound passt gut zur gruseligen Stimmung. Lediglich die deutsche Synchro klingt an manchen Stellen zu aufgesetzt.
Die Figuren wirken oftmals zu steif und die Animationen könnte man eher als Gesichtsakrobatik bezeichnen. Kennen Fans aber bereits aus den anderen Teilen. Die eigentlich interessante Story kann nicht auf Dauer überzeugen und wird schnell vorhersehbar. Sehr wenige Jump Scares lassen kurz den Puls höher schlagen, aber das war es dann auch schon.
Für 59,99€ auf dem PC beziehungsweise bis zu 74,99€ auf den Konsolen ist The Quarry wirklich nur was für Hardcore Fans, die ein bis zwei Abende netten Horror erfahren möchten. Denn mehr ist es leider auch nicht. Allen anderen warten auf einen Sale.
Supermassive Games setzt in The Quarry bekannte Features aus ihren vorherigen Titeln fort und erschafft erneut einen spannenden und kurzweiligen interaktiven Horrorfilm. Das Level-Design und die Szenerien sind wirklich hübsch umgesetzt und auch der atmosphärische Sound passt gut zur gruseligen Stimmung. Lediglich die deutsche Synchro klingt an manchen Stellen zu aufgesetzt. Die Figuren wirken oftmals zu steif und die Animationen könnte man eher als Gesichtsakrobatik bezeichnen. Kennen Fans aber bereits aus den anderen Teilen. Die eigentlich interessante Story kann nicht auf Dauer überzeugen und wird schnell vorhersehbar. Im Groben und Ganzen ist The Quarry eine Spielerei für Fans, die auf den letzten Teil der The Dark Pictures Anthology warten. 60€ bis 75€ würden wir hier zwar nicht ausgeben, in einem Sale würden wir aber zugreifen.