Die Switch-Version des Zombie-RPGs Dying Light, die vor ein paar Tagen erschien, lässt sich im Nintento eShop europaweit nicht erwerben. Schuld daran ist das deutsche Jugendschutzgesetz.
Das ist los: Die Nintendo-Switch-Version vom Zombie-Action-RPG Dying Light ist seit dem 19. Oktober im Handel erhältlich. Jedoch nicht in Deutschland. Dying Light ist seit dem ursprünglichen PC-Release am 26. Januar 2015 hierzulande noch immer indiziert, kann also nicht käuflich erworben werden.
So wird indiziert: In der Indizierung landen Medien, die von der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) als gefährdend eingestuft werden. So erklärt die BzKJ auf ihrer Website:
"Medien, die geeignet sind, die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu gefährden, sind von der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) nach Entscheidung der Prüfstelle für jugendgefährdende Medien in eine Liste jugendgefährdender Medien aufzunehmen (§ 18 Abs. 1 S. 1 Jugendschutzgesetz)."
Das ist das Problem für ganz Europa: Das die Switch-Version in Deutschland ebenso wie die PC-Version seiner Zeit in der Indizierung landen wird, dürfte jedem deutschen Spieler schmerzlich bewusst gewesen sein. Dennoch leidet der gesamte europäische Markt darunter.
Denn dummerweise befinden sich die Server des europäischen Nintendo eShops in Deutschland und somit darf Dying Light nicht im Shop angeboten werden. Im Gegensatz zum deutschen Markt kann Dying Light aber ohne Probleme im Fachhandel in der physischen Version gekauft werden.
Das sagen die Entwickler: Auf Reddit haben sich die Entwickler auf eine User-Frage gemeldet. Reddit-User Felixclueless fragte dort, ob jemand wüsste, warum nichts im eShop angezeigt wird:
"Wenn du von der digitalen Version sprichst, dann ist die digitale Version des Spiels aufgrund der Art des Inhalts derzeit in Deutschland verboten, wo der europäische Nintendo eShop offiziell registriert ist. Dies macht es unmöglich, das Spiel in europäischen Ländern und auch in Australien und Neuseeland offiziell zu vertreiben. Wir arbeiten derzeit mit unserem Partner und den lokalen Behörden daran, das Verbot so schnell wie möglich aufzuheben."
Ein Spiel, das bereits in der Indizierung gelandet ist, verweilt normalerweise ganze 25 Jahre dort. Das Verbot von Dying Light sollte unter normalen Umständen also erst im Jahre 2040 aufgehoben werden. Techland versucht jetzt, das Verbot frühzeitig zu kippen.
Was bedeutet das für die Zukunft? Wenn das BzKJ dem zustimmt und Dying Light aus der Indizierung nimmt, kann das Spiel nicht nur europaweit im Nintendo eShop gekauft werden, sondern auch ganz legal in Deutschland. Das gilt dann auch für die PC-Version.
Ob auch Dying Light 2 von der BzKJ in die Liste der verbotenen Spiele aufgenommen wird, bleibt noch abzuwarten. Sollte der erste Teil von der Liste genommen werden, hat auch der Nachfolger eine gute Chance, eben nicht auf jene Liste zu landen.