Entwickler Nightdive Studios hat seinem Remake des Kult-Klassikers System Shock ein Release-Datum verpasst – wieder einmal. Den Unken aber sei gesagt, dass die Washingtoner Retro-Experten es diesmal wirklich ernst meinen könnten.
Jetzt kommt es wohl endgültig: Ursprünglich sollten Kickstarter-Backer das Remake von System Shock im Dezember 2017 in Händen halten. Doch dann griff der Entwickler Nightdive Studios augenscheinlich nach den Sternen, und manövrierte sich so in eine tiefe Krise. Die Neuauflage des Kult-RPG-Shooters sollte noch ein paar Mal verschoben werden, aber nun könnte diese lange Odyssee zumindest auf dem PC zu einem Ende kommen.
Denn Nightdive hat – nach vager März-Ankündigung – ein fixes Release-Datum für die PC-Version von System Shock via Twitter bekanntgegeben. Die Neuinterpretation soll demnach am 30. Mai 2023 erscheinen, und diesmal möchte man die Worte der tapferen Streiter um Stephen und Alix Kick auch nicht anzweifeln. Wenn Nightdive nämlich eines aus seiner Misere gelernt haben dürfte, dann, dass man große Verlautbarungen nur mit einem fertigen Produkt im Rücken tätigen sollte.
Die Irrfahrt des System Shock Remakes
Ursprünglich hatten bei Kickstarter mehr als 20.000 Unterstützer über 1,3 Millionen US-Dollar in die Rückkehr der „Killer-KI“ Shodan investiert. Die immersive Simulation von Looking Glass Studios erschien bereits 1994 und wurde von niemand Geringerem als Warren Spector (Deus Ex) produziert.
Welcher Teufel das Team von Nightdive Studios damals auch ritt, er machte, dass die Mannen zunächst ein stark modernisiertes Reboot produzierten. Den Backern versprochen war indes ein originalgetreues Remake, was bei den Geldgebern – zu Recht – zu einiger Entrüstung führte. Zur Besinnung kamen die Entwickler jedoch erst, nachdem ein Publishing-Deal für System Shock unmöglich schien und das Budget komplett aufgebraucht war.
An diesem Punkt der Entwicklungsgeschichte drohte das Aus für das Remake; auch, weil zuvor die Entwickler der originalen Unity-Demo gegangen worden waren. Diese Demo repräsentierte jedoch exakt das Spiel, für das Backer so viel bezahlt hatten. Immerhin: CEO Kick brachte es tatsächlich fertig, das Originalteam zur Rückkehr zu überreden, und beendete damit System Shocks Odyssee.
Warum nicht gleich so, möchte man sich angesichts dessen fragen. Aber vielleicht wird das Endprodukt ja auch so gut sein, dass wir uns diese Frage bald gar nicht mehr stellen wollen.
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